Procurve, der Netzwerkbereich von Hewlett-Packard, hat sein Angebot nach oben erweitert und stößt mit seinem Core-Switch 8212zl in die bislang unangefochtene Cisco-Domäne vor. Procurves neuer Power-Switch ist eine skalierbare Plattform mit 692 GBit/s Switching-Kapazität und zehn GBit/s Ethernet-Connectivity. Er ist Hot-Swap-fähig, erfordert also kein Reboot, nachdem der Switch entfernt oder neu einsteckt wurde. Der Switch bietet eine redundante Managementkomponente sowie intelligente Stromsparfunktionen.
Die Plattform basiert auf HPs Provision ASICs und ist in Procurve Sicherheitsstrategie eingebunden. Das heißt, der Core-Switch ist in der Lage, Verhaltensmuster zu analysieren und verdächtigen Traffic zu entsprechenden Kontrolleinheiten umzuleiten. Auch Plug-in-Module werden akzeptiert.
Das System richtet sich an Unternehmen, deren Netze mehr als 5.000 Arbeitsplätze haben und es kommt mit einer lebenslangen Garantie auf den Markt – in Deutschland aus juristischen Gründen auf 30 Jahre begrenzt. Normalerweise hält ein Switch allerdings nur 12 bis 15 Jahre. Über 100 Unternehmen sollen an dem Betatest beteiligt gewesen sein, von denen die meisten konkrete Kaufabsichten geäußert haben. Die Grundversion soll in den USA für knapp 30.000 Dollar auf den Markt kommen.
"Procurve ist mittlerweile so groß geworden, dass wir nur dann weiter wachsen können, wenn wir Cisco herausfordern. Unsere neuen Zielgruppen sind mittlere und große Unternehmen, denen wir mit dem neuen Core-Switch eine einfache Lösung bieten, damit sie sich nicht mehr mit den komplizierten Cisco-Produkten herumärgern müssen," so Procurve-Geschäftsführer John McHugh kämpferisch.
Doch Analysten sehen dies zunächst als eine Markteting-Kampagne. "Sie werden nur ein wenig am Cisco-Markt kratzen, aber es bestätigt ihre Position als Zweiter – wenn auch mit sehr großem Abstand," kommentiert Matthias Machowinski, Analyst bei Infonetics Research.
Harald Weiss/wg