Unter dem Namen "Converged Cloud" hat HP eine Architektur für das übergreifende Management verschiedener Cloud-Computing-Varianten (Private Cloud, extern gehostete Managed Private Cloud sowie Public Cloud) wie auch herkömmlicher IT- Landschaften vorgestellt. Ziel ist die zentrale Steuerung (Governance) und Verwaltung unterschiedlicher Bereitstellungs- und Sourcing-Ansätze. HPs Referenzarchitektur basiert auf den Spezifikationen des Open-Source-Projekts Openstack für das quelloffene Cloud-Management. Zeitgleich hat der IT-Konzern mit den "HP Cloud Services" erste Public-Cloud-Angebote angekündigt. Diese sollen ab 10. Mai 2012 verfügbar sein.
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HP stellt neues Cloud-Modell vor
HP betont vor allem die Offenheit, das Fundament quelloffener Standards sowie die herstellerübergreifenden Einsatzmöglichkeiten der Converged-Cloud-Architektur. Laut HP lassen sich damit nicht nur die CIaaS-Angebote (Converged Infrastructure as a Service) aus dem eigenen Hause steuern, sondern auch traditionelle IT-Umgebungen unterschiedlicher IT-Ausrüster sowie extern bezogene Cloud-Services (Third Party Clouds). Die Architektur, das gesteht HP ein, ist derzeit noch nicht komplett in Produkte umgesetzt, sondern bildet das Raster für HPs Weg zur Umsetzung einer flexiblen, übergeifenden Cloud-Nutzung.
Die Basis der verbindenden Elemente bietet HPs Implementierung von Openstack (siehe Bild). Auf ihr setzt HPs Converged IaaS Controller auf. Darüber siedelt der Anbieter eine Schicht für das übergreifende Policy-Management, die Orchestrierung der Cloud-Services, das Monitoring und die Sicherheit an. Hinzu gesellt sich mit „HP Converged Information“ ein Layer für das plattformübergreifende Informations-Management auf der Basis des kürzlich erfolgten Zukaufs des Big-Data-Analyseanbieters Autonomy.
Die einheitliche Cloud-Architektur bildet die Basis für Private-, Managed-Private- und Public-Cloud-Angebote. Ergänzt werden sollen diese durch ein Portal für die Anwender sowie Hybrid-Cloud-Services auf Projektbasis. Ein „HP Preferred Cloud Partner“-Programm soll dem Ansatz zur Etablierung auf dem Markt verhelfen.
Die Converged Cloud unterstützt laut HPs Angaben auf einer Pressekonferenz in München eine Vielzahl von Hypervisoren, Betriebssystemen und Entwicklungsumgebungen. Bereits vorgegebene Policies, Templates und Modelle sollen die Bereitstellung der Cloud-Services beschleunigen.
Bereits im März hatte HP mit den Ccell Services ein Modell für die Verbindung und einheitliche Verwaltung von Cloud- Diensten aus unterschiedlichen Quellen und Betriebsformen vorgestellt. Voraussetzung für die Ccell Services ist allerdings der Einsatz einer einheitlichen HP-Infrastruktur. Die Converged Cloud erweitert dies nun auf heterogene Umgebungen.
Auf dieser Basis hat HP diverse Cloud-Angebote entwickelt, darunter erstmals auch Public-Cloud-Services, die sich derzeit in der Private-Beta-Phase befinden. Sie sollen ab 10. Mai zu beziehen sein. Allerdings zielt HP laut eigenen Aussagen damit vorerst ausschließlich auf Developer, die Anwendungen in Cloud-Umgebungen entwickeln und testen wollen. Denn SLAs (Service-Level Agreements), wie sie für den Enterprise-Einsatz erforderlich sind, könne man vorerst für diese Public-Cloud-Dienste noch nicht geben.
Dafür warten die Public-Cloud-Angebote, mit denen HP sein Cloud-Portfolio nun nach unten erweitert, mit durchaus konkurrenzfähigen Preisen auf: Die Preise reichen von einem IaaS-Basisangebot (1 GByte RAM, ein Virtual Core, 30 GByte Disk) für 0,04 Dollar/Stunde bis hin zur Variante „Standard Double Extra Large“ mit 32 GByte RAM, acht Virtual Cores und 960 GByte Disk für 1,28 Dollar/Stunde. Es gebe ausschließlich variable Kosten, so HP, also keine zusätzlichen Grundpreise.
HP will zunächst mit den Public-Cloud-Services Cloud Compute, Cloud Object Storage und Cloud Content Delivery Network starten. Am 10. Mai eröffnet HP zudem die Private-Beta-Phase für die beiden Dienste Cloud Block Storage sowie Cloud Relational Database for MySQL.
Ebenfalls neu bei HP sind die so genannten „Virtual Application Networks“ (VANs), die das Netzwerk für Cloud-Services programmierbar machen und damit die Provisionierung von Cloud-Diensten automatisieren sollen. Ähnlich einem Hypervisor auf der Server-Seite abstrahiere ein VAN die Switching-Intelligenz softwareseitig in einem übergreifenden Layer. Dies mache statische physische Netze zu flexibel einsetzbaren und mandantenfähigen virtuellen Netzwerken. Die Software HP IMC Virtual Application Networks Manager liefert dabei Templates, die anwendungsspezifische Besonderheiten abbilden sollen, ein VAN Manager VMware Plug-in soll das Management von VMware-VMs durch die automatisierte Umsetzung von Policies vereinfachen. Dies soll es Administratoren ermöglichen, neue Cloud- Anwendungen innerhalb von Minuten statt Wochen bereitzustellen.
Weitere Informationen finden sich unter www.hp.com.