Huawei hat sein Portfolio für den Enterprise-Markt in jüngster Zeit deutlich ausgebaut. Für den chinesischen IT-Riesen steht dabei im Fokus, sich als Lösungsanbieter im Markt zu positionieren und nicht als Anbieter von einer Reihe von Einzelprodukten. »Wir können alle Produkte aus einer Hand liefern«, stellt Jörg Karpinski, Sales Director Germany bei Huaweis Enterprise Business Unit, klar.
Beim Huawei Cloud Congress (HCC 2013) im Shanghai Expo Center hat der Hersteller erst im September seine »Fusion«-Strategie für den IT-Bereich vorgestellt. Als Fundament für eine offene Plattform bündelt Huawei im Rahmen der Fusion-Strategie Technologien für Server, Speicher, Virtualisierung und Rechenzentren.
Auf der Veranstaltung, die in diesem Jahr unter dem Motto »Make IT Simple, Make Business Agile« stattfand, hat Huawei eine Reihe neuer Produkte vorgestellt, die speziell für die Fusion-Strategie entwickelt wurden. Das dezentrale Cloud-Betriebssystem »FusionSphere 3.0« ist etwa nach Herstellerangaben in der Lage, Rechenzentren durch horizontale Integration zu virtualisieren und so ITK-Konvergenz im Cloud Computing zu erreichen. Die Big-Data-Analyseplattform »FusionInsight« hilft Unternehmen dabei, schnell großflächig Datenverarbeitungssysteme aufzubauen und große Mengen an internen und externen Echtzeit- und Nicht-Echtzeit-Daten zu analysieren. Das High-End-All-Flash-Speichersystem »OceanStor 18800F« kombiniert Solid-State- und Enterprise-Speichertechnologie durch den Einsatz einer Smart-Matrix-Architektur und des Flash-basierten RAID 2.0+-Controllers. Durch das All-Flash-Design erreicht OceanStor 18800F nach Herstellerangaben IOPS im Millionenbereich und eine Latenzzeit im Mikrosekundenbereich.
Mit seiner Fusion-Strategie möchte Huawei den Channel dabei unterstützen, nicht nur konvergierte Hardware, sondern auch die Virtualisierungsebene mitzuverkaufen und sich dabei zukunftsträchtige Themen wie SDN, Converged Infrastructure oder Flash-Storage zu erschließen. »Wer heute Spezialwissen in diesen Bereichen aufbaut, wird in den nächsten Jahren gute Geschäfte machen«, prophezeit Kaspinski. Denn wenn sich in den kommenden Jahren große Cloud-Umgebungen durchsetzen, wird es nach Einschätzung des Enterprise-Vertriebschefs für Reseller immer schwieriger, mehr als nur eine Vermittlerrolle zu spielen. »Ein Reseller muss heute seine Funktion neu austarieren oder er wird in Zukunft massiv an Bedeutung verlieren«, gibt er zu bedenken.