VMware/IDC Desktop Virtualization Forum 2010, München

IDC: Virtuelle Desktops im Aufwind

7. Juli 2010, 11:56 Uhr |

Nicht nur die Marktzahlen von IDC, sondern auch die Besucherzahl von über 100 Besuchern zeigte heute auf dem von VMware und dem Analystenhaus IDC veranstalteten Desktop Virtualization Forum 2010 in München, dass das Interesse an virtualisierten Arbeitsplätzen (genauer: Hosted Virtual Desktops, HVDs) inzwischen sehr groß ist. 

Rüdiger Spies, Ind. VP Enterprise Applications bei IDC, fasste in seiner Eröffnungsrede die
Marktlage zusammen: VMware habe eine ausgeprägte Marktpräsenz, Konkurrent Citrix engagiere
sich derzeit mit einer massiven Kampagne, während Microsoft versuche, die Kontrolle zu behalten.
Laut Spies beschäftigen sich bereits 52 Prozent der europäischen Unternehmen mit Virtual
Desktops.

Laut IDC-Erkenntnissen haben die VDI-Pionoiere vergleichsweise viel Budget, hohe
Security-Anforderungen, null Fehlertoleranz, eine große mobile Belegschaft sowie eine IT im
24/7-Betrieb – insgesamt also überdurchschnittliche hohe Anforderungen an die IT und die
Client-Infrastruktur. VDI-Pilotprojekte betreffen derzeit laut den Analysten nur zu fünf Prozent
mehr als 1.000 Anwender, 35 Prozent der Projekte beschränken sich auf einen bis zehn Anwender.
Insgesamt haben rund zwei Drittelder Projekte einen Rahmen von maximal 50 Anwendern – es geht also
nach wie vor meist noch um Trials und Pilotprojekte. Aber schließlich sei Client-Virtualisierung
auch komplexer als die bereits stark verbreitete Server-Virtualisierung.

Eine weitere IDC-Erkenntnis: Der Zugriff auf virtuelle Desktops erfolgt immer öfter mit Thin
Client. Der Thin-Client-Anteil an VDI-Client-Beständen stieg von 11 auf 27 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Thin Clients sind also auf dem Vormarsch und profitieren, wie von den TC-Herstellern
erhofft, vom Trend zum virtualisierten Desktop.

Analyst Spies rechnete anhand einer Erhebung bei 14 ausgewählten IDC-Kunden vor, dass die mit
VDI erzielbaren Einsparungen bei 610 Dollar pro User und Jahr liegen können. Bei vollumfänglichem
Einsatz, also mit VMware View Premier Edition und Einsatz von TCs, seien weitere 122 Dollar pro
User und Jahr erzielbar. Der Breakeven-Punkt liege bei sieben Monaten nach der Einführung.

Jürgen Dick, Senior Product Marketing Manager EMEA, Desktop Solutions, bei VMware, konnte
verkünden, dass VMware bereits über eine Million VDI-Lizenzen verkauft hat und der VDI-Kundenstamm
bei über 9.500 Unternehmen liegt. Als geeignetes Anwendungsbeispiel führte er sich selbst an: Dick
greift von einem Macbook, Iphone und Ipad über Wyse Pocket Cloud auf einen Windows-Desktop zu
(Steve Jobs wäre wohl nicht begeistert).

Als kritische Punkte für VDI (Virtual Desktop Infrastructure, VMwares Name für HVD) nannte Dick
aus Anwendersicht die problemlose Nutzung inklusive effektiver Authentifizierung, aus
Management-Sicht vor allem Aspekte wie hohe Skalierbarkeit und die Verwaltung über eine zentrale
Konsole – ein Seitenhieb gegen den Konkurrenten Citrix, der hier erst kürzlich nachgezogen ist.

Weitere Informationen gibt es unter
www.vmware.com.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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