Neue Studienergebnisse liegen vor

IKT-Strombedarf liegt in Deutschland bei über zehn Prozent

5. Juli 2009, 22:58 Uhr |

Eine Studie, die den zukünftigen Energiebedarf der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) abschätzt sowie Schlussfolgerungen für die Entkopplung von IKT-Fortschritt und Elektrizitätsbedarf ableiten soll, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) bei den Fraunhofer-Instituten für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) sowie für System- und Innovationsforschung (ISI) in Auftrag gegeben Die Ergebnisse der Studie, die den Titel "Abschätzung des Energiebedarfs der weiteren Entwicklung der Informationsgesellschaft" trägt, liegen nun vor.

Danach betrug der IKT-bedingte Stromverbrauch in Deutschland bereits im Jahr 2007 etwa 55
Milliarden Kilowattstunden (kWh). Das sind 10,5 Prozent des gesamten Jahresstromverbrauchs. Das ist
deutlich mehr als der globale Durchschnitt. Wenn sich nichts ändert, ist laut Studie bis 2020 eine
Steigerung um 20 Prozent auf jährlich 67 Milliarden kWh zu erwarten. Das liegt vor allem an der
Zunahme des Datenverkehrs, der Geräte und der damit einhergehenden Rechen- und
Speicherleistung.

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Den größten Anteil am IKT-bedingten Stromverbrauch haben die Anwendungen in privaten Haushalten
mit knapp 60 Prozent. Ihr Anteil wird ohne Gegensteuerung von gegenwärtig rund 27 Milliarden kWh
auf 40 Milliarden kWh im Jahr 2020 steigen.

Eine besonders große Rolle spielen hier Fernsehen und Computer mit immer größer werdenden
Displays. Das ist insbesondere auf die weiteren Fortschritte im Bereich des hoch auflösenden
Fernsehens (HDTV) und die Zunahme von Audio- und Videodaten sowie der Interaktivität und
Personalisierung von digitalen Dienstleistungen zurückzuführen.

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: "Informations- und Kommunikationstechnologien
haben sich als Schlüsseltechnologien für die Erhöhung von Produktivität, Qualität und
Kosteneinsparungen bewährt. Aktuell gewinnen sie auch als wichtiger Teil der Lösung des Energie-
und Klimaproblems immer mehr Gewicht."

Dies mache zum Beispiel das vom BMWi initiierte Leuchtturmprojekt der Bundesregierung "E-Energy"
deutlich. "Damit die IKT ihre wichtige Rolle zur Lösung des Problems spielen können, dürfen sie
selbst aber nicht zum Problem werden. Ich bin sicher, dass die hohe Entwicklungsdynamik bei den
modernen IKT auch die Erschließung neuer Potenziale für Energieeinsparung und
Energieeffizienzsteigerung in den IKT selbst ermöglicht." Die BMWi-Studie mache deutlich, dass es
zahlreiche Chancen für eine solche Green IT gibt.

Grundlage hierfür seien vor allem die rasanten Fortschritte bei der Halbleitertechnik und
Systemintegration. Aber auch im Software- und Service-Bereich gebe es noch viele Möglichkeiten für
Green IT. Und nicht zuletzt werde auch das Nutzerverhalten sowie die konkrete organisatorische und
technische Umsetzung der Anwendungen eine ganz entscheidende Rolle spielen. Der Technikstandort
Deutschland liefere dabei mit seinem Know-how in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik
sehr gute Voraussetzungen, um Lösungen für Green IT zu entwickeln und zu erproben.

Um den Herausforderungen einer ökoeffizienten IKT-Nutzung wirkungsvoll zu begegnen, sind vor
allem neue Konzepte und attraktive Praxisbeispiele erforderlich, die im komplexen Gesamtsystem der
digitalen Informationsversorgung von der Erzeugung über den netzbasierten Austausch bis hin zur
Nutzung und Speicherung von digitalen Daten ein hohes Maß an Energieeffizienz und Energieeinsparung
ermöglichen. Die Studie nennt hierfür unter anderem folgende Schwerpunkte, die auch ein erhebliches
Wirtschaftspotenzial aufweisen: Green Networks (Systemlösungen für leistungsfähige und
ökoeffiziente Breitbandanschlüsse und Netzinfrastrukturen), Green Computing (Optimierungssysteme,
die so flexibel einsetzbar sind, dass sie sich leicht an den schnellen Fortschritt im
Computerbereich anpassen und einen deutlichen Beitrag zur Energieoptimierung von Servern und
Rechenzentren leisten können) und Green Components/Services (Schaffung von energieoptimierten
IKT-Komponenten und IKT-Anwendungen).

Die Ergebnisse der Studie sind verfügbar unter
www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Service/publikationen,did=305306.html

Peter Koller/wg


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