Microsoft Teched IT Forum in Barcelona

Im Zeichen von Vista, Office und Exchange

18. Januar 2007, 23:00 Uhr | Johann Baumeister/wg

Microsofts Teched, veranstaltet Mitte November in Barcelona, fand im direkten Umfeld der Einführung von Windows Vista, Office 2007 und Exchange 2007 statt. Daher standen diese Lösungen und deren Verwaltung im Mittelpunkt der Benutzerkonferenz. Daneben gab es eine Reihe weiterer Vorstellungen von Verfahren und künftigen Werkzeugen für den Administrator.

Die Teched, Microsofts zentrale Konferenz für die Benutzer im europäischen Raum, ist seit
einigen Jahren zweigeteilt: in einen Block für die Entwickler, die Teched Developer, und einen
zweiten für Administratoren, das Teched IT Forum. Erstmals führten die Redmonder beide
Veranstaltungen direkt aufeinander folgend durch: vom 6. bis 17. November. Laut Microsoft konnte
das IT Forum zirka 4750 interessierte Administratoren und Mitarbeiter von Systemintegratoren nach
Barcelona locken. In bis zu 16 parallelen Sessions informierten sich die Angereisten über aktuelle,
vor allem aber auch zukünftige Verfahren und Konzepte der Systemverwaltung für
Microsoft-Systemumgebungen.

In seiner 90-minütigen Eröffnungsrede spannte Bob Muglia, Senior Vice President der Server- und
Business-Tools, den Bogen über alle anstehenden Produktankündigungen und zu erwartenden Konzepte
aus dem Hause Microsoft. Zu den wichtigsten Ankündigung zählten zweifelsfrei Windows Vista, Office
2007, Exchange 2007 und die Sicherheitsfamilie Forefront. Als Serverpendant für Vista sieht
Microsoft naturgemäß den zukünftigen Longhorn-Server, dessen Funktionen der Anbieter bei der
Veranstaltung ebenfalls präsentierte. Nicht minder wichtig waren die Administratorenbelange. Dazu
zählten Themen des Rollouts von Vista-Desktops sowie die Migration von Office und Exchange hin zu
den neuesten Versionen und deren Systemverwaltung.

Um Rollouts und die Verwaltung zu vereinfachen, überarbeitet Microsoft derzeit seine
Verwaltungswerkzeuge.

Neue Werkzeuge in Arbeit

Redmond will diese Werkzeuge in den kommenden Monaten unter dem Schirm des System Centers
veröffentlichen (siehe "Redmond erneuert die Verwaltungs-Tools", Seite 6). Hierzu zählen unter
anderem SMS, der in Zukunft als System Center Configuration Manager (SCCM) bezeichnet wird, und MOM
(Microsoft Operations Manager).

Der Vista-Rollout soll nach den Plänen von Microsoft mit SMS beziehungsweise dessen Nachfolger
SCCM erfolgen. Zu den Neuerungen des SCCM gehört unter anderem ein Task Sequencer. Dieser
schlüsselt den gesamten Installationsvorgang eines Rechners – von der Hardwareerkennung bis zum
Ausbringen der Applikationen samt deren Patches – detailliert auf. Zudem erlaubt er komfortable
Änderungen und eine Parametrisierung. Ferner will Redmond die Funktion des Microsoft Patch-Tools
WSUS in den SCCM integrieren.

Den Operations Manager will man in Zukunft auch zur Überwachung von Client-Desktops platzieren.
Diese leistet der MOM zwar schon heute, aber meist beschränkte sich sein Praxiseinsatz auf Server.
In seiner neuen Rolle soll MOM die Übereinstimmung (Compliance) des Client-Maschinenparks mit
Sollvorgaben gewährleisten. Dies kann sich zum Beispiel auf die Existenz und Nutzung von Software,
aber auch auf Zugriffsrechte beziehen. Weicht die Client-Konfiguration von den Sollvorgaben ab, so
kann man den Operations Manager anweisen, ein Trouble Ticket zu erstellen, das er dann an den
Configuration-Manager weiterleitet. Dieser stellt daraufhin den gewünschten Zustand wieder her.
Microsoft spricht in dem Zusammenhang nun von Configuration Items und der Baseline – Begriffe, die
ursprünglich aus dem ITIL-Kontext (IT Infrastructure Library) stammen. Damit hat die Terminologie
von ITIL, einem vorwiegend europäischen Konzept, ihren Weg nach Redmond gefunden. Die
Wiederherstellung des ursprünglichen oder gewünschten Rechnerzustands soll mittelfristig
vollständig automatisiert ablaufen. Dies propagiert Microsoft schon seit einigen Jahren unter dem
Begriff "Desired State Management", das nun allmählich konkreter Formen anzunehmen scheint.

Aufgeholt hat Microsoft auch in Hinblick auf das Skripting: Mit der neuen Windows-Skriptsprache
Powershell will Redmond an der Unix-Shell vorbeiziehen.


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