Intel-Chef Paul Otellini strotzte beim Jahrestreffen mit New Yorker Analysten vor Selbstbewusstsein. "Wir haben in allen wichtigen Segmenten Marktanteile hinzugewonnen, wird können profitabler produzieren als die Konkurrenz und haben die beste Roadmap für die kommenden Prozessorgenerationen", sagte er in seiner Rede vor rund 1000 Analysten und Journalisten. "Alle unsere Produktentwicklungen sind im Plan oder sogar den Terminen voraus."
Hierzu verwies er auf den bevorstehenden Launch der Santa-Rosa-Chips, also der vierten Centrino-Generation, die am 9. Mai auf den Markt kommen wird. Im Consumer-Bereich erhält der Chipsatz die Bezeichnung Centrino Duo, im Profibereich kommt er unter dem Label Centrino Pro auf den Markt.
Spätestens 2008 soll dann die neue Mobilplattform Menlow auf den Markt kommen, die auf dem neuen Silverthorne-Prozessor basiert. Dieser wird in der neuen 45-Nanometer-Technologie gefertigt, von der Intel meint, dass deren Einführung gegenwärtig im Plan liege. Otellini zeigte dazu einen 300-mm-Wafer der 2500 Silverthorne-Prozessoren enthielt.
Sean Maloney, Intels Vice President für den Mobilbereich, meint, dass Centrino Duo und Centrino Pro den Markt für Laptops weiter stark beflügeln werden: "IDC glaubt, dass im Jahr 2011 erstmals mehr Notebooks als Desktops verkauft werden – doch wir sind fest davon überzeugt, dass das schon in zwei Jahren der Fall sein wird." Für Intel ist das besonders interessant, weil der Hersteller sich hier bessere Chancen gegenüber AMD verspricht – vor allem aber sind die Laptop-Prozessoren profitabler als die Desktop-Chips. Ansonsten setzt man bei Intel nach wie vor massiv auf die kommende Wimax-Technik. "Es gibt keine mobile Breitbandtechnik, die so preiswert ist wie Wimax", gab Maloney als Grund für das Wimax-Engagement an, das in vielen Punkten noch umstritten ist.
Neben der zunehmenden Mobilität erhofft sich Intel aber vor allem ein boomendes Geschäft durch den rasant ansteigenden Internet-Traffic. So würde sich die gesamte Bandbreite von gegenwärtig geschätzten fünf PByte pro Monat schon in drei Jahren auf über 100 PByte verzwanzigfachen. Das führt man bei Intel vor allem auf die neuen Video-Community-Seiten, aber auch auf die bevorstehenden 3D-Virtual-Meetings zurück, wie IBM und Cisco sie planen.
Auch die Investitionen der Mega-Player auf diesem Gebiet zeigen steil nach oben. Otellini spricht dabei von "Mega-Datenzentren" und verweist auf Amazon, Ebay, Yahoo, MS-Live und Google. Allein diese fünf würden in diesem Jahr zusammen 5,4 Milliarden Dollar in ihre IT-Infrastruktur investieren.
Harald Weiss/wg