Den Wildwuchs an Tools eindämmen und zugleich die Abhängigkeit von einem Hersteller vermeiden - darin sehen die Autoren der Studie "Managing the IT Management Software Portfolio" den Königsweg für Anwender.
"Komplette, integrierte Tool-Pakete für den Bereich IT-Service-Management (ITSM) glänzen zwar
durch die enge Integration, doch fehlt ihnen oftmals de notwendige Funktionalität – etwa für neue
Aufgabenbereiche wie die Virtualisierung." Auf diesen Nenner bringt es Glenn O’Donnell, der
Hauptautor der Forrester-Studie "Managing the IT Management Software Portfolio".
Sind die namhaften Hersteller – darunter die großen Vier: IBM, HP, BMC und CA – in Teilbereichen
nicht in der Lage, die notwendigen Funktionen bereitzustellen, dann rät er zur Liaison mit anderen
und noch nicht stark etablierten ITSM-Anbietern: "Unternehmen wie Compuware, ASG, Oracle, EMC,
Symantec oder Microsoft haben das Potenzial, sich in diesem Bereich zu Big Playern aufzuschwingen."
Deren Portfolio sei zwar nicht so umfangreich wie das der großen Vier, doch verfügen sie in
einigen Bereichen über absolute Kompetenz: "Kann zum Beispiel einer der großen Hersteller zu wenig
Unterstützung beim Verwalten der Speichereinheiten bieten, dann ist EMC eine gute Wahl." Wer
dagegen Probleme bei der Unterstützung von Windows-basierten Servern habe – einschließlich der
Virtualisierungsansätze – , dem sei Microsoft als Erweiterung im Bereich ITSM zu empfehlen.
Weitere Komplexität sieht O’Donnell im Bereinigen der Tool-Vielfalt in einem Unternehmen: "
Oftmals wurden verschiedene Werkzeuge angeschafft, die nun eine funktionale Überdeckung aufweisen."
Dies müsse aufhören – eine minimale Überdeckung verringere die Komplexität und senke letztendlich
die Betriebskosten.
Vor allem nach Firmenübernahmen verbleibe eine Vielzahl von unterschiedlichen Tools in der
IT-Abteilung. Die meisten Überschneidungen im Bereich ITSM gibt es, so O’Donnell, wenn ein
Unternehmen auf IBM und das andere auf HP gesetzt hat: "Hier sind die funktionalen Überlappungen in
der Regel massiv." Der Schwenk zu ITIL Version 3 werde Unternehmen helfen, sich mehr der
prozessorientierten Sichtweise zu verschreiben. Da würden Begriffe wie Netzwerkmanagement oder
Server Management verschwinden.
In einem Ausblick gibt die Studie auch noch eine Einschätzung ab, welche Chancen die einzelnen
ITSM-Hersteller künftig haben. HP und IBM blieben gesetzte Größen, dagegen stehen die Chancen für
CA und BMC aufgrund der derzeitigen Marktkapitalisierung gut, dass sie übernommen werden. Als
Aspiranten nennt die Studie auch gleich Oracle und SAP, die dann künftig unter den großen
ITSM-Herstellern rangieren würden. Microsoft habe ebenso das Zeug, eine dominantere Rolle zu
spielen, doch dazu müssten die Redmonder noch Übernahmen tätigen.
Rainer Huttenloher/wg