Die am meisten "begehrte" Funktionalität im Anwendungs-Management ist laut den Analysten von EMA die Korrelation von konsolidierten Ereignissen. Dies stellt eine der Leistungen dar, die laut Compuware die Version 11 der Vantage-Plattform für das IT-Service-Management zur Verfügung stellt.
Eine neue Generation von Business-Service-Management (BSM) ist im Entstehen begriffen. Die
zugehörigen Lösungen sind darauf ausgerichtet, die Geschäftsanforderungen mit einem ganzheitlichen
Ansatz des Managements von Transaktionen, Anwendungen und Services zu verknüpfen. Die Analysten von
Enterprise Management Associates (EMA) haben als Antwort auf die Herausforderungen des Monitorings,
Managements und Trouble-shooting von Anwendungen ein so genanntes Application Management Semantic
Model aufgestellt, dass sich auf die Sammlung, Korrelierung und Analyse von anwendungsbezogenen
Informationen aus verschiedenen Blickwinkeln konzentriert. Ziel ist, genügend Informationen zu
erhalten, um eine 360-Grad-Sicht einer Transaktion, Anwendung oder eines Geschäfts-Services
erstellen zu können. Und zwar soll eine Top-Down-Anwendungssicht möglich sein, die von einer
Bottom-up-Hardware- und Softwareinfrastruktur unterstützt wird. Das Modell geht davon aus, dass
Infrastruktur-Monitoring-Werkzeuge sowie die benötigte Funktionalität für die
Transaktionsverwaltung, Transparenz durch Integration und umfassende Analytics vorhanden sind. Was
dies im Alltag heißt, erklärt zum Beispiel der Artikel "Was ankommt – Performance-Messung aus
Endanwendersicht" in LANline 2009/9 ab Seite 16).
Compuwares neue Version der IT-Service-Management-Lösung, Vantage 11, entspricht diesen
EMA-Anforderungen weitgehend. Die Software fasst die Lösungen des Anbieters in einer zusammen und
bietet Herstellerangaben zufolge einen ganzheitlichen hierarchischen Top-Down-Ansatz für die
IT-Servicebereitstellung aus der Anwenderperspektive heraus. Dabei deckt Vantage die Bereiche End
User Experience Monitoring, Application-Performance-Management und Business-Service-Management ab.
Vantage 11 bietet eine komplette End-to-end-Übersicht der gesamten IT-Infrastruktur und allen
Arten von Anwendungen und bietet somit einen direkten Weg für Business Service Delivery. So hat die
IT jederzeit eine Übersicht über die Anwendungs-Performance und kann überprüfen, ob die Anwendungen
reibungslos funktionieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass Problembereiche isoliert und
deren Wurzeln eliminiert werden. Die IT-Verantwortlichen werden dabei mit allen notwendigen
Informationen versorgt, um die Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Ein Performance-getriebenes
Service-Modell liefert ein Bild von der Beziehung zwischen der IT-Infrastruktur und den
unterstützten kritischen Geschäftsprozessen, indem die Transaktionen automatisch den
Business-Services zugeordnet werden. Außerdem liefert die Plattform transaktionsbezogene
Informationen an Lösungen für das Mapping von Anwendungsabhängigkeiten.
In der Version ist das reale mit dem synthetischen (aktiven) Monitoring der
Endanwenderwahrnehmung zusammengefasst worden. Mittels differenzierter Regeln sollen
Performance-Informationen mit der Anzahl der Anwender, der Uhrzeit im Verhältnis zur definierten
Geschäftszeit und dem Anwenderverhalten abgeglichen werden, um den erbrachten Service-Level
angemessen zu bewerten. Die konsolidierten Messdaten zur Endanwenderwahrnehmung stellt ein
Management-Dashboard dar und zeigt auch die Service-Qualität in Gesamtübersichten sowie die
Auswirkungen einer schwachen Anwendungs-Performance auf die Geschäftsprozesse. Durch die
Kombination der beiden Monitoring-Arten soll laut EMA sichergestellt sein, dass Anwendungsprobleme
entdeckt und behoben werden, unabhängig davon, wann sie auftauchen und wie viele Anwender auf die
Applikation zugreifen.
Des Weiteren gibt es Performance-Analysen, um die Lücke zwischen Übersichts-Dashboards und
den wichtigsten Infrastrukturleistungsmessungen sowie Ereignisdaten aus der Anwendungsinfrastruktur
zu schließen. Damit kann die IT erkennen, welche Infrastrukturkomponenten an einem Leistungsproblem
beteiligt sind, unabhängig von der Art der im Datacenter benutzten Monitoring-Produkte.
Laut Hersteller nutzt Vantage drei wesentliche Methoden, um eine detailgenaue Analyse zu
erreichen: Dies sind die Transaktionsverfolgung in Java- und .NET-Applikationen, eine umfassende
Backend-Transaktionasanalyse sowie eine Infrastrukturanalyse einschließlich der von Mainframes.
EMA bewertet Lösungen wie die von Vantage als Vorreiterprodukte, denn die meisten Unternehmen
kämpfen noch mit Basisprozessen des IT-Service-Managements wie Incident, Problem- oder
Konfigurationsmanagement. Compuware werde mit der Möglichkeit, tiefe Einsichten in verteilte
Plattformen vor allem dann seine Chance bekommen, wenn diese Organisationen immer komplexere
Anwendungen zu verwalten haben.