Der Spezialdistributor Littlebit hat einen Strategiewechsel vollzogen und wandelt sich unter dem Dach der Schweizer Firmengruppe vom Speichermodule-Anbieter zum Storage-Allrounder.
Der Distributor Littlebit blickt auf eine bewegte Firmengeschichte zurück: Einst war die Firma der Speichermodule-Vertriebsspezialist der COS-Gruppe. Die COS Memory verblieb, als die große Distributionsschwester COS von der Tiscon-Gruppe übernommen wurde, beim Schweizer COS-Konzern. Die Firma taufte sich schließlich in Memq um, nicht zuletzt um Namensverwechslungen mit der ehemaligen Schwesterfirma, die in die Insolvenz ging, zu vermeiden. Es folgte ein MBO unter der Führung des vormaligen COS-Managers Kurt Früh und der Übergang in die Schweizer Littlebit-Gruppe. Seit 2011 tritt der, mittlerweile in Altenstadt bei Frankfurt beheimatete Memory-Spezialist als Littlebit Deutschland AG an. Die Übernahme durch die Littlebit AG hatte auch auf die Positionierung des Distributors entscheidende Auswirkungen: »Wir haben im Jahr 2012 einen kompletten Strategiewechsel vollzogen und positionieren uns nun nicht mehr als fokussierter Speichermodule-Anbieter, sondern als Storage-Spezialist«, erklärt Deutschland-Chef Andreas Arndt im Gespräch mit CRN. Nachdem Kurt Früh sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hatte, wechselte Arndt in diesem Jahr von Hersteller Buffalo, wo er die europäischen Verkaufsaktivitäten leitete, zum hessischen Spezialdistributor. Und es ist kein Zufall, dass der Grossist nur wenig später die Produkte des japanischen Herstellers in sein Programm aufnahm – die Littlebit erweiterte ihr Sortiment gezielt im Bereich Storage-Lösungen und Enterprise-Speicher mit neuen Partnerschaften, unter anderem mit LSI, Infortrend, Qnap oder Synology.
Den einstigen Fokus-Markt Speichermodule sieht der Deutschland-Chef heute dagegen eher kritisch: »Der Markt verändert sich stark: Viele Anbieter wickeln zunehmend direkt Geschäfte ab, im Zwischenhandel dominiert das Subdistributionsmodell.« Dagegen will Arndt künftig stärkere Akzente beim Thema Network Attached Storage setzen: »Nicht zuletzt durch das Wachstum im Mobility-Bereich gewinnt NAS weiter an Bedeutung. Wir wollen den Fachhändlern hier ein umfassendes Angebot und die notwendige Beratung anbieten«, sagt Arndt. Alsbald soll ein komplett überarbeiteter Online-Auftritt an den Start gehen, der auch einen BTO-Konfigurator für NAS-Systeme integriere. Im Speicher-Vertrieb ist Littlebit vor allem auch mit der Eigenmarke »Extrememory« positioniert. Das Eigenmarkengeschäft der Littlebit leitet die ehemalige COS-Chefin Natalie Kremer. Sie möchte die Flash-Karten, USB Flash Drives, Solid State Drives oder DRAM-Module aus eigener Herstellung als Qualitätsprodukte etablieren: »Die Wertigkeit spielt eine große Rolle, wir achten auf die Produktqualität«, versichert Kremer. In Konsequenz arbeitet Littlebit nur mit ausgewählten Partnern, die ein vernünftiges Business garantieren. »Mit Billigheimern wollen wir nicht kooperieren, wir achten auf ein ordentliches Preisgefüge«, sagt Kremer.