Laut einer Studie der AT&T-Tochter Sterling Commerce haben Hersteller und Händler aus ganz Europa immer noch Schwierigkeiten damit, die IT-Systeme ihrer Handelspartner adäquat und medienbruchfrei zu integrieren. Dies bremse besonders den Automatisierungsgrad der Auftragsabwicklung sowie die Datenverarbeitung. Zwar sehen vor allem die Befragten aus Deutschland bei der Integration von Backend-Systemen wie Enterprise Resource Planning (ERP) oder Customer Relationship Management (CRM) dringend Handlungsbedarf - die Umsetzung steckt jedoch meist noch in den Kinderschuhen. An der vom unabhängigen Forschungsinstitut Vanson Bourne durchgeführten Befragung hatten sich mehr als 300 europäische IT-Manager aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich beteiligt.
Die Gründe für das Zögern vieler Unternehmen liegen auf der Hand: Nach Meinung der Befragten ist die Integration von Backend-Systemen mit hohen Kosten verbunden und erfordert viel Personaleinsatz. Darüber hinaus sind deutsche IT-Manager überzeugt, mehr Fachpersonal einstellen zu müssen, um die B2B-Infrastruktur reibungslos verwalten zu können.
Auch die Übertragung von Kunden- und Lieferantenaufträgen über neue EDI-Protokolle und -Datentypen steht nach Aussage der befragten Personen ganz oben auf der Agenda. Analog zur IT-Integration hemmen jedoch hohe Personaleinsatzkosten die Unternehmen daran, die komplett elektronische Auftragsbearbeitung und Kommunikation mit den Handelspartnern weiter voranzutreiben. Stattdessen bleiben viele den manuellen Kommunikationsmitteln treu: Neben der E-Mail (80 Prozent) greifen deutsche Unternehmen vor allem auf das Fax (59 Prozent) und auf den klassischen Briefverkehr (52 Prozent) zurück. Das hohe Vertrauen in diese manuelle Auftragsabwicklung führt jedoch auch zu finanziellen Einbußen: Durchschnittlich werden 3,4 von 100 Bestellungen falsch verarbeitet. Dies kann versteckte Kosten von bis zu 39 Euro pro Bestellung nach sich ziehen.
LANline/jos