Netzwerk-Monitoring als Basis einer funktionierenden IT-Infrastruktur

Mehr Transparenz für höhere Effizienz

19. Juni 2007, 23:20 Uhr | Christian Twardawa/jos Christian Twardawa ist Vorstandsmitglied der Paessler AG.

Eine professionelle Netzwerk-Monitoring-Lösung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine funktionierende IT-Infrastruktur und damit für das gesamte Unternehmen. Hohe Ausfallzeiten und Fehleraufkommen können schnell Schäden verursachen, die mit immensen Kosten verbunden sind und unter Umständen sogar die Existenz des Unternehmens bedrohen. Was wie eine Binsenweisheit klingt, hat dennoch eine hohe Praxisrelevanz und außerdem viele Facetten der Realisierung.

Für die Optimierung von Netzwerken auf der Basis von Monitoring-Lösungen kommen im Wesentlichen
zwei Ansätze in Frage: Zum einen kann die Verfügbarkeit überwacht werden, um Probleme zu vermeiden
beziehungsweise schnellstmöglich zu beheben. Zum anderen sollte die Auslastung des Netzwerks
analysiert werden, um aufbauend auf diesen Ergebnissen das Netzwerk sowie entsprechende Kapazitäten
anzupassen oder auszubauen. Die Leistungsfähigkeit und der wirtschaftliche Erfolg in Unternehmen
sind heute maßgeblich von einer funktionierenden und verfügbaren IT-Infrastruktur bestimmt. Hohe
Ausfallzeiten und Fehleraufkommen können schnell Schäden verursachen, die mit immensen Kosten
verbunden sind und unter Umständen sogar die Existenz des Unternehmens bedrohen.

Eine professionell eingesetzte Netzwerk-Monitoring-Lösung ermöglicht eine ununterbrochene
Überwachung des Firmennetzwerks und schafft Transparenz. Auf diesem Weg ist es möglich,
Überkapazitäten, Engpässen und Ausfällen effizient entgegenzuwirken. Doch mit der reinen
Installation einer solchen Lösung ist es noch nicht getan – denn erst mit einer geeigneten auf die
Unternehmensbelange abgestimmten Einstellung der Parameter liefern solche Systeme die
erforderlichen Informationen zur Optimierung des Netzwerks.

Bandbreitenüberwachung und Datenanalyse in Netzwerken

Durch den Einsatz einer geeigneten Monitoring-Lösung sind Netzwerkverantwortliche in der Lage,
Server- und Bandbreiten-"Flaschenhälse" aufzuspüren und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Im gleichen Zug lässt sich die Auslastung von Standleitungen oder Routern (auch WLAN) prüfen, und
es wird aufgezeigt, welche Applikationen oder welcher Server die Bandbreite für sich beansprucht.
Darüber hinaus bieten solche Lösungen unter anderem Informationen über Plattenplatzbedarf,
Arbeitsspeicher- und CPU-Auslastungen an. So kommt diesem Tool auch eine wichtige strategische
Bedeutung zu, da es als Grundlage für die weitere Planung von Infrastruktur-Upgrades und zur
Netzwerkoptimierung sowie zur Eindämmung unnötiger Netzwerkkosten beiträgt.

Ein Anwendungsbeispiel aus der Praxis verdeutlicht den Nutzen: Die IT-Abteilung einer großen
Versicherungsgesellschaft muss sicherstellen, dass alle Angestellten von ihren Arbeitsplätzen aus
jederzeit über einen schnellen Internetzugriff verfügen. Nachdem aber mehrere Abteilungen sich über
stark zunehmende Response-Zeiten beschwert haben, setzten die Administratoren zur Analyse dieses
Problems auf eine Monitoring-Lösung zur Prüfung der Auslastung. So ließ sich nach kurzer Zeit
feststellen, dass die Angestellten in den angesprochenen Bereichen die Leitungen in der Tat sehr
stark auslasteten. Die auf diesem Wege gewonnenen Daten überzeugten das Management davon, größere
Bandbreiten anzumieten, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter effektiv arbeiten können.

Monitoring der Verfügbarkeit von Computernetzwerken

Durch die verstärkte Integration von Computern in alle Geschäftsprozesse ist eine fehlerfrei
funktionierende Systemumgebung entscheidend. Aus diesem Grund ist es notwendig, alle Komponenten
eines Netzwerks laufend zu überwachen und einen transparenten Überblick über deren Verfügbarkeit zu
erhalten. Eine schnell zu installierende, zuverlässige und einfach zu bedienende
Monitoring-Software kann das gesamte Netzwerk im Auge behalten, um präventiv einzugreifen und um
auftretende Probleme sofort zu erkennen und zu beheben.

Auf dieser Basis können die Verantwortlichen Ausfälle und sich verschlechternde Antwortzeiten
sofort erkennen. Mit der Überwachung der Verfügbarkeit ist zudem sichergestellt, dass die
Teilnehmer jederzeit Zugriff auf alle relevanten Dienste haben, wie zum Beispiel E-Mail-Server,
Onlineshop, Firmen-Homepage oder angemietete Internetservices. Außerdem muss auch die
Funktionalität aller Hardwarekomponenten, wie Firewalls, Switches, Drucker etc. garantiert sein.
Ein weiteres Beispiel mit konkreten Zahlen: Die zentrale IT-Abteilung einer Fachhochschule mit
sechs Standorten betreibt und verantwortet die gesamte IT-Landschaft und muss somit auch deren
ständige Funktionalität für die Studenten und Mitarbeiter der Fachhochschule gewährleisten. Die
Administratoren sind deshalb auf ein Überwachungs-Tool angewiesen, das etwaige Störungen im
Netzwerk unmittelbar meldet, damit sie Fehler sofort beheben können. So überwachen die IT-Experten
die Erreichbarkeit verschiedener Dienste und die Funktion der folgenden Komponenten der
Infrastruktur: 20 Server, davon sechs Domaincontroller, fünf Domino Notes Server (Mail- und
Webserver), des Weiteren diverse Applikationsserver wie SQL, Oracle, DNS etc., sechs zentrale
Standort-Switches und verschiedene kleinere Switches. Hinzu kommen zwölf Router, die die
Standleitung abdecken, zwei zentrale Firewalls sowie sämtliche Temperaturüberwachungen in den
Serverräumen. Störungsmeldungen bekommen die Verantwortlichen per E-Mail oder SMS geschickt und
nutzen außerdem die Browser-Oberfläche, um sich auch den Status der Netzwerkauslastung anzeigen zu
lassen.

Langsame Antwortzeiten können ursächlich auch auf eine Überlastung des Servers zurückzuführen
sein. Die Auslastung von Netzwerkservern kann mit einer entsprechenden Monitoring-Software durch
Messung der Prozessorlast, des verfügbaren Hauptspeichers und der freien Festplattenkapazität
bestimmt werden. In der Praxis kann dies wie folgt aussehen: Ein Hersteller von Ziegelsteinen mit
mehreren Standorten setzt eine Monitoring-Lösung ein, um die Rechenkapazität seines zentralen
Warenwirtschaftssystems fortwährend an die steigenden Anforderungen anpassen zu können.

Nur durch eine schnelle Auftragsbearbeitung ist das Unternehmen in der Lage, seinen
Wettbewerbsvorteil am Markt zu sichern. Ausgewertet werden die Prozessor- und Speicherauslastung
sowie die tatsächliche Nutzerzahl. Auf diese Weise können die Techniker alle nötigen Aufrüstungen
des Netzwerkes, basierend auf den Analyse-Ergebnissen, planen und ausführen.

Die Suche nach einer geeigneten Netzwerk-Monitoring-Lösung

Bei der Suche nach einer geeigneten leistungsstarken Monitoring-Lösung ist es erforderlich, im
Vorfeld einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Das ausgewählte System sollte problemlos in
wenigen Schritten installierbar sein und sich ohne den Einsatz zusätzlicher Hardware sowie Hilfe
Dritter sofort nutzen lassen. Allgemein darf der Betrieb nicht unnötig wertvolle Arbeitszeit und
Ressourcen blockieren.

Die grafische Benutzeroberfläche der Netzwerk-Monitoring-Software sollte unter anderem
webbasierend sein. Heute ist die Arbeit im Home-Office längst ein gängiges Modell. Darüber hinaus
ist auch eine zunehmende Dezentralisierung von Unternehmen, gekennzeichnet durch geographisch
auseinander liegende Büros oder Niederlassungen festzustellen. Dieser Trend muss auch bei Einsatz
einer derartigen Lösung Berücksichtigung finden, indem diese problemlos den gesamten
verantwortlichen Mitarbeitern zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung steht.

Ein weiterer wichtiger Entscheidungsfaktor ist, dass ein solches System die entsprechenden
Informationen zur weiteren Auswertung dem Anwender anschaulich in Form von maßgeschneiderten
Übersichten bestehend aus Grafiken und Tabellen generiert und diese jederzeit zur Verfügung stehen.
Die unterschiedlichen Anforderungen an die Reports müssen sich vom Produkt auch umsetzen lassen.
Nur so wird eine solche Lösung optimal genutzt und findet entsprechende Akzeptanz bei den
Verantwortlichen, um als strategisches Tool zur Effizienzsteigerung beitragen zu können.

Auch der Kostenfaktor ist selbstverständlich einer der wesentlichen Entscheidungsfaktoren bei
jeder neuen IT-Investition. Doch sollte eher die Kosten-Nutzen-Analyse im Vordergrund stehen und
niemals allein der Preis die entscheidende Rolle bei der Evaluation von Monitoring-Systemen
spielen.

Fazit: komfortable Netzüberwachung

Mithilfe einer geeigneten und angepassten Lösung können Engpässe vermieden und dem Benutzer so
eine verbesserte Servicequalität geboten werden. Dies wirkt sich positiv auf die Produktivität und
Effizienz eines Unternehmens aus, da das System auf diesem Weg ungeplanten Stillstandzeiten
entgegenwirken kann, interne Arbeiten an den Systemen besser geplant werden können und unbemerkte
Ausfälle des Netzwerks vermieden werden. Das Monitoring der Auslastung gibt Aufschluss darüber,
welche Anwendungen das Netz am meisten belasten. Auf Basis dieser zuverlässigen Auslastungstrends
ist erst eine sinnvolle Planung von Infrastrukturinvestitionen möglich.

In jedem Fall sollte es möglich sein, eine qualitativ hochwertige Lösung dieser Art leicht zu
installieren und unkompliziert in die bestehenden Strukturen zu integrieren, außerdem muss sie
intuitiv zu bedienen sein. Doch nicht nur allein das richtige Produkt macht eine sinnvolle
Netzwerküberwachung aus – es bedarf auch immer einer sinnvollen Strategie: Mit einer angepassten
und durchdachten Konfiguration ist man jederzeit im Stande, Probleme frühzeitig zu erkennen und
Schwachstellen zu beheben.


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