Menschliche Fehlbedienungen sind ein entscheidendes Problem für Datenverlust in virtuellen Umgebungen. So lautet das Hauptergebnis einer Auswertung von Kroll Ontrack, Anbieter von Services und Software in den Bereichen Datenrettung, Datenlöschung und Computer-Forensik. Die Erfahrungen belegen, dass die neue anspruchsvolle Technik auch Risiken hat. Fehlbedienungen sind nach Auswertung der Datenrettungsanfragen häufigste Ursache.
Bei virtuellen VMware-Systemen verursachen diese und mangelndes Know-how 65
Prozent der Verluste. 35 Prozent gehen auf das Konto von Hardwareausfällen: System- und
Hardwarefehler oder externe Einflüsse wie Ausfall der Notstromversorgung, Überspannung, Brand- und
Wasserschäden. Bei traditionellen Systemen liegt der Anteil menschlichen Fehlverhaltens bei nur 26
Prozent gegenüber 74 Prozent technischem Versagen. Kroll Ontrack kann nach eigenen Angaben durch
selbst entwickelte Tools für RAID, NTFS, VMFS und MS SQL in vielen Fällen die Daten retten – je
nach Bedarf vor Ort beim Kunden oder auch remote über eine Internetverbindung.
Bei Systemen des Virtualisierungsspezialisten VMware verteilen sich die
Ursachen der Datenverluste wie folgt:
– Hardware-/RAID-Probleme: 36 Prozent
– VMFS-Korruption: 20 Prozent
– gelöschte virtuelle Festplatten und/oder Snapshots: 18 Prozent
– VMFS-Re-Installation: 17 Prozent
– interne Korruption der virtuellen Festplatte: 9 Prozent.
– Typische Bedienungsfehler sind versehentlich formatierte oder überschriebene
Volumes, gelöschte virtuelle Maschinen oder fehlerhaft initialisierte VMFS LUNs (VMFS: Virtual
Machine File System; LUN: Logical Unit Number).
"Viele Administratoren sind begeistert von den zweifelsohne bestehenden
Möglichkeiten einer hochflexiblen virtuellen Speicherlandschaft. Doch zu häufig wird die
Komplexität der neuen Technologie unterschätzt", schätzt Peter Böhret, Managing Director bei Kroll
Ontrack Deutschland, die Lage ein. "Virtualisierung kann bei Fehlanwendungen zu schweren
Datenverlusten führen. Vor allem, wenn Administratoren zudem den klassischen Backup vernachlässigen
oder gar nicht mehr durchführen."
Kroll Ontrack bietet verschiedene Möglichkeiten der Datenrettung bei virtuellen
Systemen an. Neben der Datenrettung in Labor und Reinraum sei Remote Data Recovery (RDR) über eine
gesicherte Internet-Verbindung gerade hier besonders effektiv. Eine Datenrettung im
Remote-Verfahren ist in vielen Fällen innerhalb weniger Stunden möglich. Als dritte Option sieht
Kroll Ontrack den Vor-Ort-Service vor. Die Datenrettungsingenieure arbeiten dabei direkt beim
Kunden. Dies empfiehlt sich speziell bei Fällen mit hochsensiblen Daten, wo es auf höchste
Datensicherheit ankommt. In allen drei Fällen bewertet Kroll Ontrack im Rahmen einer kostenlosen
Diagnose die Erfolgschancen einer Datenrettung. Der Dienstleister setzt dafür selbst entwickelte
Datenrettungs-Tools ein.
LANline/jos