Programme zur Fernsteuerung (Remote Control) sparen Wege und Kosten. Radmin von Famatech zeichnet sich durch Schnelligkeit bei Installtion und Nutzung aus. Version 3.0 bietet einige Neuerungen und liegt nun auch auf Deutsch vor.
Radmin von Famatech beschränkt sich auf die Kernaufgaben der Fernwartung. Es liegt in der
Version 3.0 nun vollständig samt Handbuch in deutscher Sprache vor. Zum Test haben wir es von der
Website des Herstellers geladen. Diese gezippte Datei enthält zwei Setup-Dateien für das
Servermodul und den Viewer. Zur Nomenklatur: Der Radmin-Server liegt auf dem Benutzerarbeitsplatz,
auf den der Helpdesk-Mitarbeiter oder Administrator mit dem Radmin-Viewer zugreift. Die
Dokumentation kann separat bezogen werden. Sie wird allerdings zusammen mit dem Server- und
Viewer-Modul auf jedem der Rechner eingerichtet.
Für Server und Viewer verwendeten wir im Test jeweils einen Rechner mit Windows XP und
Service-Pack 2. Nach weniger als einer Minute ist der Viewer eingerichtet. Die Installation der
Serverkomponenten geht ähnlich schnell von der Hand, verlangt aber eine Onlinelizenzierung. Da wir
im Setup keine expliziten Änderungen vorgenommen hatten, wurde der Server als Dienst eingerichtet,
der beim Hochfahren des Betriebssystems startet. Daneben finden sich in der Radmin-Programmgruppe
auf dem Server zwei Einträge zum expliziten Starten und Stoppen des Radmin-Servers. Neben dem
GUI-unterstützten Setup liefert der Hersteller auch die Möglichkeit, das Werkzeug durch Scripting
einzurichten. Dieses Skript lässt sich beispielsweise in das Login-Skript des Benutzers
einfügen.
Nach dem Start des Viewers öffnet sich eine moderne und angenehme Oberfläche. Sie enthält am
oberen Rand die Symbole für alle Funktionen, die das Tool bietet. Dies sind das Hinzufügen und
Löschen von Verbindungen, die Anzeige ihrer Eigenschaften, die Fernsteuerung mit aktivem Zugriff
auf den entfernten Rechner, ein Anzeigemodus des entfernten Rechners ohne Eingriffsmöglichkeit, der
Aufbau einer Terminalverbindung mit dem entfernten Computer, die Dateiübertragung, ein Text-Chat,
Voice-Chat, der Versand von Nachrichten sowie das Herunterfahren des entfernten Rechners.
Der erste Schritt ist immer die Definition einer Verbindung. Sie wird durch die Eingabe einer
IP-Adresse oder des DNS-Namens des Radmin-Servers bestimmt. Die Verbindung zwischen den Geräten
kann über das LAN, das Internet oder eine Modemstrecke stattfinden. Über den Umweg eines Hosts ist
auch eine Verbindung via Drittsystem möglich.
Radmin kennt zwei Varianten zur Überprüfung der Benutzerberechtigung: eine, bei der die
Windows-Benutzer und ihre Credentials Verwendung finden, und eine zweite, in der serverseitig eine
eigene Berechtigungsliste zu erzeugen ist. Ein Benutzer ist, wie auch alle anderen
Konfigurationsoptionen, auf dem Server anzulegen. Diese Konfigurationseinstellungen erlauben einen
fein abgestuften Zugriff, sie sind jedoch alle auf dem Zielsystem, dem Radmin-Server, vorzunehmen.
Sind mehrere Systeme fernzuverwalten, so müssen diese Einstellungen auf jedem Server, den der
Administrator mit dem Viewer verwalten will, vorgenommen werden. Um dies zu vereinfachen, hat der
Hersteller einige Vorkehrungen getroffen. So kann statt der Radmin-Berechtigung auch jene mit
Windows-Accounts verwendet werden; ferner lassen sich alle Konfigurationseinstellungen durch die
Registry einstellen und teilweise auch skripten. Hinweise dazu sind auf der Website des Herstellers
zu finden. Aber verglichen mit der sonst anzutreffenden Einfachheit des Tools verlangt die Änderung
der Registry und das Skripten der Konfiguration weitaus mehr Kenntnisse und Erfahrung, als es das
GUI dem Anwender abverlangt. Dennoch ist der gesamte Setup-Prozess bis zum Zugriff auf ein
entferntes Gerät, wenn man damit vertraut ist und Lizenzschlüssel und Internetanbindung bestehen,
in weniger als zehn Minuten durchzuführen. Damit ist Radmin konkurrenzlos schnell in Betrieb zu
nehmen.
Nach dem Aufbau der Verbindung stehen alle oben erwähnten Funktionen von Radmin zur Verfügung.
Diese umfassen alle wichtigen Möglichkeiten, die man von einem Fernwartungs-Tool fordert. Der
Hersteller hat darüber hinaus Version 3.0 mit einer Menge an Neuerungen versehen. Dabei hat
Famatech den Schwerpunkt auf die Geschwindigkeit und die Sicherheit gelegt. Daneben hat er das GUI
und damit den Bedienerkomfort verbessert.
Erneuert ist auch das Konzept der Datenübertragung: Durch die neue Video-Hook-Treibertechnik für
Windows 2000, XP und Vista greift die Remote-Control-Lösung die Monitordaten schon vor Erreichen
der Grafikkarte ab. Dadurch lassen sich höhere Geschwindigkeiten bei der Übertragung der
Bildschiminhalte erzielen. Der Hersteller gibt dazu an, die Geschwindigkeit um den Faktor vier
gesteigert zu haben. Im Test erlaubte das Verfahren einen reibungslosen Zugriff vom Viewer auf den
ferngesteuerten Rechner über die LAN-Verbindung.
Neu ist auch die Unterstützung mehrerer Bildschirme und einer Farbauflösung bis zu 24 Bit. Durch
hohe Kompression ist eine zügige Fernwartung auch über GSM oder schlechte Modem-Verbindungen
durchführbar. Möglich ist nun auch ein Mehrbenutzer-Chat mit Kommunikationskanälen, Drag-and-Drop
von Elementen in der Verwaltungskonsole sowie Im- und Export von Telefonbuchdateien.
Zur Erhöhung der Sicherheit werden die übertragenen Inhalte nunmehr durch 256-Bit-AES
verschlüsselt. Neu ist auch die Unterstützung von Windows Vista. Unterlegt sind all diese
Neuerungen durch eine Übersetzung in die deutsche Sprache. Diese ist gelungen, und das zugehörige
Handbuch liefert zahlreichen Querverweise und Hilfen zu den benötigten Themen. Es sollte damit
helfen, aufkommende Fragen schnell zu klären. Im Test selbst haben wir das Handbuch aber kaum
benötigt, da der Großteil der anfallenden Tätigkeiten dem Adminstrator ohnehin bekannt ist.
Im Test erprobten wir mehrere Funktionen, die zu den Routineaufgaben bei der Fernwartung
gehören, darunter die Fernsteuerung, den Anzeigemodus, den Mehrbenutzer-Chat, das Drag and Drop von
Elementen, verschiedene Shut-down-Varianten sowie den Zugriff auf und die Änderung von
Rechnerkonfigurationen des entfernten Geräts.
Alle Aktionen wurden schnell und wie beschrieben ausgeführt. Verfügbar ist das Produkt für
Endanwender für 49,86 Euro, Unternehmen können Volumenlizenzen zu 14,50 Euro beziehen.
Radmin bietet alle wichtigen Funktionen, die der Administrator von einem Fernwartungs-Tool
fordert. Ohne Umwege liefert es schnell die benötigten Informationen. Dabei konzentriert es sich
auf die Kernaufgaben der Verwaltung. Auch stellt es nur geringe Anforderungen an die verwendete
Hardware und das Betriebssystem und ist somit vielfältig einsetzbar. Will man allerdings nicht
skripten oder die Registry manuell ändern, benötigt man zur Konfiguration den Zugriff auf das
verwaltete Gerät.
Info: Insyst Tel.: 02102/8921-0 Web: www.insyst.de