IDC-Studie sieht härter umkämpften Markt

Mittelstand treibt Enterprise-Applications-Markt in Deutschland

23. September 2007, 22:51 Uhr |

Der Mittelstand investiert überdurchschnittlich in Enterprise-Applications-Software und ist die tragende Säule des Marktwachstums, hat IDC in der Studie "Der Markt für Enterprise Applications in Deutschland, 2006-2011" herausgefunden. Entsprechend umkämpft und unübersichtlich stellt sich die momentane Marktsituation in Deutschland dar. Des Weiteren informiert die Studie über die wichtigsten Auswahlkriterien der Unternehmen bei Einführung einer Enterprise-Applications-Lösung und enthält Empfehlungen für Softwareanbieter im Hinblick auf die Ausrichtung ihrer Angebote.

Die Untersuchung zum Enterprise-Applications-Markt in mittelständischen Unternehmen in Deutschland enthält neben Marktprognosen für den Betrachtungszeitraum 2006-2011 auch segmentspezifische Faktoren, die einen bedeutenden Einfluss auf die Marktentwicklung haben werden. Einerseits wollen traditionell im Mittelstand aktive Unternehmen wie Soft M, Lawson oder Microsoft möglichst überdurchschnittlich am Wachstum partizipieren. Andererseits drängen Anbieter wie Sage durch die Übernahme von Bäurer oder SAP mit Hilfe von Eigenentwicklungen und neuen Lizenzmodellen wie dem On-Demand-Angebot SAP Business By Design in den Mittelstandsmarkt vor. "Der Kampf um die mittelständische Klientel wird härter", beobachtet Frank Naujoks, Research Manager Software bei IDC und Autor der Studie.

Die Kunden legten bei einer Enterprise-Applications-Lösung Wert auf eine durchgängige Lösung, ein kompetentes Integrationsteam und auf eine Anpassbarkeit der Software an die eigenen Geschäftsprozesse. Dies hat eine Umfrage bei 150 deutschen Unternehmen mit 100 bis 1000 Mitarbeitern ergeben. Die Anwender seien bereit, bei einer Erfüllung ihrer Anforderungen nicht den Preis als alleiniges Entscheidungskriterium heranzuziehen.

Um die Durchgängigkeit und Integration der Geschäftsanwendungen sicherstellen zu können, entwickeln sich die traditionellen Enterprise-Applications-Systeme immer mehr in Richtung einer Plattform für Unternehmenssoftware. Von daher sind Entscheidungen zwischen integrierten ERP-Suiten mit ausreichender Funktionalität und schwer zu integrierenden Best-of-Breed-Applikationen weniger schwer zu treffen. Denn Enterprise-Applications- Anbieter setzen moderne Integrationstechniken ein, die auf offenen Standards basieren und es Drittanbietern erlauben, direkt auf das ERP-System aufzusetzen oder Nischenspezialisten zu erwerben und in ihre eigene ERP-Suite zu integrieren.

Enterprise-Applications-Anbieter sollten Entwicklungsressourcen nicht nur in die Vertikalisierung ihrer Produkte investieren, sondern auch in die Vereinfachung der Anwendung und die Prozessflexibilität. Die aktuell unterdurchschnittlich mit ERP-Systemen ausgestatteten Branchen wie die Öffentliche Hand, Finanzdienstleister und Communications verlangen mehr als eine vertikale Lösung, die auf die horizontale ERP-Lösung aufgesetzt wird. "Diese Branchen haben Prozessanforderungen, die sich signifikant nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden", sagt Naujoks.

Aus diesem Grund wird eine generische Branchenlösung den Bedarf nicht befriedigend abdecken können. "Anwenderunternehmen suchen zunehmend nach einem ERP-Framework, das sich problemlos konfigurieren und sich sehr leicht anpassen lässt", ist Naujoks überzeugt. Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, werden insbesondere große Unternehmen diese Lösungen nach ihren eigenen Vorgaben anpassen wollen. "Nur wenn Anbieter diese Forderungen erfüllen können, werden sie in den nächsten Jahren überdurchschnittlich wachsen und nicht Opfer der Konsolidierung im Markt", benennt Naujoks die Herausforderung der Anbieter.

LANline/jos


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