Windows und Linux sollen besser zusammenarbeiten

MS und Novell eröffnen Interoperabilitätslabor

19. September 2007, 22:51 Uhr |

Microsoft und Novell haben kürzlich die Tore eines Windows-/Linux-Interoperabilitätslabors geöffnet und wollen hier gemeinsam an einer verbesserten Zusammenarbeit ihrer Systeme arbeiten. Im Labor in Cambridge, Massachussetts werden ein Team von derzeit fünf Testingenieuren aus beiden Unternehmen sowie zwei Direktoren arbeiten. Die Mitarbeiterzahl soll bis zum Ende des Jahres aufgestockt werden. Ausgestattet ist das Labor mit mehr als 80 Servern mit verschiedenen Prozessoren wie Intels Xeon Dual-Core und Quad-Core, AMDs Opteron Zweikernprozessoren sowie einem SAN (Storage Area Network) und einer Gigabit-Ethernet-Verbindung.

Als erstes wird sich das Team auf die Zusammenarbeit der Virtualisierungstechniken der beiden Unternehmen konzentrieren. Es soll gewährleistet sein, dass Suse Linux in einer virtualisierten Umgebung mit der Viridian-Technik des Windows Servers 2008 sowie mit der Xensource-Virtualisierung läuft. Ergebnisse wollen die Partner erst veröffentlichen, wenn Windows Server 2008 im nächsten Jahr und die Virtualisierungstechnik sechs Monate später verfügbar sind.

In einem zweiten Projekt soll es um die Interoperabilität zwischen Novells Zenworks Managementsuite und Microsofts System Center in Umgebungen gehen, in denen beide Betriebssysteme virtualisiert sind. Die Arbeit richtet sich auf zwei Managementprotokolle auf der Basis des WS-Management Webservices-Stacks in C und Wiseman, einer WS-Management-Implementierung für Java SE 5.9+. Schließlich sind Probleme rund um die WS-Federation-Spezifikation zu lösen. Die Spezifikation haben Microsoft, Novell, BEA, IBM und andere entwickelt.

Zu den weiteren Aufgabenstellungen gehören ein standardbasiertes Systemmanagement, Identity Federation, die Kompatibilität von Dokumentenformaten und die Integration der Verzeichnistechniken. Hier soll es in erster Linie um das Zusammenwirken von Active Directory und Novells Edirectory gehen.

Novell und Microsoft arbeiten schon seit Langem zusammen, so Rob Enderle, Analyst bei der Enderle Group: "In den frühen Neunzigern haben die beiden Unternehmen ihre Serviceorganisationen verbunden. Obwohl sie im Verkauf rivalisierten, funktionierte die Zusammenarbeit in Kundenangelegenheiten erstaunlich gut", erinnert sich Enderle. "Die beiden ersten Projekte des Labors gehen Themen an, die den Kunden auf den Nägeln brennen, und Identity Federation war schon immer ein Schwachpunkt."

Der Analyst geht davon aus, dass unter diesen Voraussetzungen und mit dem Willen der Partner zusammenzuarbeiten die Projekte zum Erfolg werden. Das gemeinsame Labor war Teil einer Vereinbarung, die Microsoft und Novell im November letzten Jahres geschlossen hatten.

Barbara Gengler/wg


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