Mit einer neuen IP-TK-Plattform will sich NEC in Sachen mittelstandsgerechter Unified Communications nach vorne bringen. Die Produktreihe "Univerge SV8000" repräsentiert dabei gleichzeitig einen neuen Typus Kommunikatioslösung, bei dem NEC die Netzwerkinfrastruktur, die Kommunikationspfade sowie die geschäftlichen Belange flexibel um die Bedürfnisse der Anwender bauen will.
Mit der neuen Univerge-SV8000-Produktreihe, die ab 24. September die "Aspire-"Plattform des
Unternehmens ergänzt beziehungsweise langfristig ablöst, adressiert NEC (in Deutschland durch ihre
Tochter NEC Infrontia vertreten) vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Diesen will NEC
damit nun eine umfassende Kommunikationslösung anbieten, die von Telefonie über E-Mail, Instant
Messaging und SMS bis hin zu Endgeräten wie Handys, PDAs, Softphones und weitere IP-Geräte alles
abdeckt, was in modernen Betrieben für die Kommunikation eingesetzt wird. Kernkonzept der
SIP-basierten (mit proprietären Erweiterungen) SV8000 ist durchgängige Modularität – sowohl bei der
TK-Anlage, als auch bei der Software und den Endgeräten. Auf diese Weise soll sich das gesamte
System weitestgehend an die individuellen Bedürfnisse der Anwender anpassen lassen. Diesem
Kerngedanken hat NEC mit "Univerge 360" sogar ein eigenes Label verpasst, das auch künftige
Entwicklungen des Hauses begleiten soll.
Anlagenteile und Einschübe sind bei SV8000-Systemen nicht nur innerhalb eines Racks konfigurier-
und skalierbar – sie lassen sich verteilt an beliebigen Orten, wo sie gebraucht werden einsetzen,
über eine IP-Verbindung und dem NEC-eigenen "Netlink"-Protokoll zusammenschalten und zentral
verwalten. Auf diese Weise ist das System in der Lage, sowohl Unternehmen mit 25 bis 50
Telefonanschlüssen als auch größere Unternehmen mit mehreren tausend Anschlüssen zu unterstützen.
Eine Gruppe von unabhängigen SV8000-Servern soll ebenso Unternehmen mit 200.000 Anschlüssen
bedienen können.
Zur Univerge-SV8000-Serie gehört auch eine neue Familie von IP-basierten und digitalen
Telefon-Endgeräten. Auch hier ist das Modularitätskonzept weit über das übliche Maß hinaus
umgesetzt: Der Nutzer kann sich sein Telefon nach seinen Anforderungen selbst zusammenstellen, also
beispielsweise individuelle Tastenblöcke einsetzen, ein Bluetooth-Headset oder ein zweites Display
integrieren. Inklusive aller Variablen ergeben sich laut NEC hieraus bis zu 8000 mögliche
Kombinationen für ein Telefon. Als kleinen I-Punkt oben drauf ist selbst die Optik der
Tischtelefone ähnlich wie bei manchen Handys über Wechselschalen an die Corporate Identity oder
einfach nur den persönlichen Geschmack anpassbar. Per XML-Interface lassen sich die Telefone auch
softwareseitig an die individuell benötigten Erfordernisse anpassen.
Standardmäßig bietet die Univerge-SV8000-Reihe bereits anspruchsvolle Funktionen wie Automatic
Call Distribution (ACD), Unified Communications (UC), Konferenzschaltungen, Speed Dialing,
Softphones, PC-basierte Telefonzentrale und Computer-Telefonie-Integration (CTI). Ein Microsoft
Office Communications Server kann nahtlos in das Telefonsystem integriert werden. Das
Voice-Mail-Systems läuft nicht wie sonst oft üblich über einen PC oder externen Server, sondern ist
direkt in das System integriert. Es bietet bis zu 1000 Mailboxen und Speicherplatz für mehr als 500
Stunden Aufnahmen, deren Sprachqualität im Vergleich zur Aspire deutlich verbessert sein soll.
In Sachen Mobilität kommt die Univerge SV8000 zunächst etwas konservativ daher. Für die
Anbindung von Schnurlostelefonen setzt NEC aktuell noch stark auf DECT: Bis zu sechs
Basisstationen, die über IP mit dem Server verbunden sind, können für den Aufbau eines DECT-Netzes
integriert werden. WLAN-Unterstützung soll erst mit Stufe 2 der SV8000-Einführung kommen – und dann
aller Voraussicht nach zunächst auf Basis von 802.11b/g. Wann der Schwenk auf 802.11n erfolgt,
womit Sprachanwendungen per WLAN stabiler und über weitere Strecken unterstützt werden, konnte NEC
auf der SV8000-Präsentation noch nicht sagen. Gleichwohl unterstützt SV8000 "Mobile Extensions",
das heißt, jedes beliebige externe Telefon kann direkt als Nebenstelle eingebunden werden. Noch im
Dezember dieses Jahres will NEC die Stufe 2 ihrer SV8000-Lösung ankündigen und dabei neben der
WLAN-Unterstützung weitere TK-Funktionen nachlegen. Weitere Informationen finden sich unter
www.nec-i.de.
LANline/Stefan Mutschler/pf