Studie zur Lizenzverwaltung

Neue Lizenzstrategie für SaaS

30. Juni 2010, 5:00 Uhr | Susanne Franke/jos

Deutsche Unternehmen haben Schwierigkeiten mit ihren Software­lizenzen: Fast 40 Prozent sind nach eigenen Angaben über- oder unterlizenziert beziehungsweise wissen es nicht - so das Ergebnis einer von Safenet beauftragten Studie. Wenig Erleichterung für ihre Lizenzverwaltung erwarten sie von Konzepten wie Software-as-a-Service (SaaS) oder der Virtualisierung.

Im Rahmen der von Safenet, Anbieter von Lösungen für die Informationssicherheit und
Softwarerechte-Management, beauftragten Studie befragten die Marktforscher von Vanson Bourne im
Dezember 2009 100 IT-Leiter aus Unternehmen unterschiedlicher Größe in Deutschland und Österreich
zu ihrem Umgang mit Softwarelizenzen. Das Ergebnis: Die effiziente und sichere Verwaltung ihrer
Softwarelizenzen stellt viele Unternehmen noch immer vor große Herausforderungen. 21 Prozent sind
überzeugt, mehr Lizenzen zu bezahlen, als sie tatsächlich einsetzen, während sich acht Prozent für
unterlizenziert halten und zehn Prozent ihren augenblicklichen Status gar nicht kennen. Hinzu
kommt, dass 47 Prozent der Befragten angaben, nicht zu wissen, wann eine Erneuerung der Lizenzen
ansteht, und 35 Prozent keine Ahnung haben, wo genau sie ihre Softwarelizenzen im Einsatz
haben.

Die Studie ergab auch, dass die Deutschen den Versprechen der Anbieter neuer Konzepte wie
Software-as-a-Service (SaaS) skeptisch gegenüber stehen, wenn diese Kosteneinsparungen und
einfacheres Lizenz-Management versprechen. Von SaaS erwarten laut Marktforscher 45 Prozent der
deutschen Unternehmen eine noch höhere Komplexität bei der Lizenzierung. Ansgar Dodt, Regional Vice
President Software Rights Management EMEA bei Safenet, zufolge liegt dieser berechtigte Zweifel
unter anderem an den dynamischen Kostenabrechnungsmodellen. Auch beim Thema Virtualisierung rechnen
nur 33 beziehungsweise 34 Prozent der Deutschen mit einem vereinfachten Lizenz-Management oder
fallenden Lizenzkosten.

Doch all diesen Bedenken zum Trotz nutzt bereits eine große Mehrheit der Unternehmen diese
Techniken oder plant, dies in naher Zukunft zu tun. Von denjenigen, die SaaS nutzen, klagt etwa ein
Fünftel der Unternehmen über höhere Lizenzkosten, stellten die Marktforscher fest. Dagegen freuten
sich nur 25 Prozent der deutschen Unternehmen über geringere Ausgaben für Lizenzen durch die
Nutzung von Softwarediensten. Bei 28 Prozent hatte sich bezüglich der Lizenzkosten nichts geändert.
Fast ein Drittel der Befragten aber konnte nicht sagen, ob durch SaaS die Lizenzkosten gestiegen,
gefallen oder gleich geblieben sind. Deshalb gehört die richtige Lizenz- und Lizenzierungsstrategie
zu den größten Herausforderungen für einen Umstieg ins SaaS-Geschäftssegment. Anders als
Client/Server-Topologien, so Dodt, ermöglicht ein SaaS-Modell Endanwendern beispielsweise, den
Umfang der verwendeten Lizenzen wachsen oder schrumpfen zu lassen – je nach Bedarf. Dafür müssen
Preis- und Lizenzierungsmodelle ausgerichtet werden.

Die Befragung hat nach Ansicht des Safenet-Managers gezeigt, dass neben Sicherheitsbedenken die
Unsicherheit hinsichtlich des Kostenfaktors Lizenzen eines der größten Hindernisse für die
Akzeptanz von SaaS und Virtualisierung bei deutschen Unternehmen darstellt. Während reine
SaaS-Anbieter mit flexiblen Verbrauchsmodellen für die Softwarenutzung vertraut sind, bieten
traditionelle Hersteller häufig klassische Varianten aus zeitlich unbefristeten, fest zugeordneten
oder mengenabhängigen Lizenzierungsoptionen.

"Anpassungsfähige Möglichkeiten der Softwarenutzung führen zu neuem Vertrauen unter Anwendern
und erleichtert den schrittweisen Einstieg in heute nicht adressierbare Marktsegmente", stellt Dodt
fest. Diejenigen Softwarehersteller, die noch nicht in eine Lizenzierungslösung investiert haben,
die eine Autorisierung und Nutzungskontrolle in virtuellen Umgebungen erlaubt, werden feststellen,
warnt er, dass sie nur noch einen Teil des Markts bedienen können oder dass der Lizenzmissbrauch
ansteigt.


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