Als Teil einer neuen Initiative arbeiten IBM und Intel zusammen an einem Benchmark für Virtualisierung. Der Vergleichstest soll die Durchsatzeffizienz des Prozessors und des Hauptspeichers auf zwei oder mehreren Servern messen. Der Benchmark soll in der ersten Hälfte des nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Die beiden Unternehmen legten ihn der Standard Performance Evaluation Corporation (SPEC) vor, die im November eine Arbeitsgruppe für die Entwicklung eines Virtualisierungsstandards ins Leben gerufen hatte.
IBM und Intel arbeiten an Tools, mit deren Hilfe IT-Manager virtualisierte Serverlösungen für das Datacenter auswählen, einführen und messen können. Ein erstes Werkzeug der Initiative stellt Vconsolidate dar, eine Benchmarking-Methode für die Virtualisierung mit mehreren Instanzen konsolidierter Datenbanken sowie Mail-, Web- und Java-Workloads. Vconsolidate läuft in mehreren virtuellen CPU-Partitionen auf Intel-basierenden System-x-Servern, um echte Server-Performance zu simulieren. Die Methode ermöglicht es Anwendern, die Zahl virtueller Maschinen zu ermitteln, die sie benötigen, um eine Anwendung zu betreiben, wie viele physikalische Server sie brauchen, um die Arbeitslast zu bewältigen, sowie Empfehlungen für die Prozessornutzung zu erarbeiten.
Laut Jim Northington, Vice President System x bei IBM, spraren mittlere und große Unternehmen heute Kosten, indem sie ihre Datencenter durch Servervirtualisierung konsolidieren und ihre Anwendungen auf größeren, erweiterbaren Multiprozessorservern betreiben.
Der weiten Verbreitung der Virtualisierungstechnik von VMware in Produktionsumgebungen trägt ein VMware Infrastructure Sizing Guide Rechnung, den die Partner erstellt haben, um Anwender die Wahl und korrekte Konfiguration der virtualisierten Server zu erleichtern. Das Tool stellt ein Wirtschaftlichkeitsszenario für größere Serverkonfigurationen auf, das auf der Fähigkeit beruht, Hauptspeicher über alle virtuellen Maschinen auf einem Server hinweg in Reserve zu halten sowie mehr Prozessoren für die Zuordnung zur Jobausführung bereitzuhalten, damit auch bei Spitzenlasten mehr Anwendungen unterstützt werden können.
Die Forscher bei IBM und Intel beschäftigten sich auch mit der Wirkung, die mehr adressierbarer Hauptspeicher auf die Virtualisierungsleistung hat. Dazu sammelten sie mithilfe von IBMs Consolidation Discovery and Analysis Tool Daten von über 10.000 Servern. Das Ergebnis: Virtualisierung verbessert zwar die Prozessornutzung, doch es bedarf zusätzlichen Hauptspeichers, damit Applikationen bei Spitzenlasten optimal arbeiten.
IBM- und Intel-Kunden können sowohl die neuen Richtlinien als auch die Methode über das IBMs Virtualization Resource Center ab dem ersten Quartal 2007 beziehen.
Barbara Gengler/wg