Durch den Kauf von Meru Networks hat sich Fortinet im WLAN-Bereich deutlich stärker aufgestellt. Nun geht es für den Sicherheitsspezialisten vor allem darum, die alten und neuen Partner für das gesamte Produktportfolio zu gewinnen.
Die Übernahme von Meru Networks war der erste große Zukauf in der Geschichte von Fortinet . Bis dahin war der Sicherheitsspezialist vor allem organisch gewachsen und hatte nur kleinere Unternehmen akquiriert, für deren Know-how und Patente er sich interessierte. Nun kommen auf einen Schlag rund 350 neue Mitarbeiter an Bord und ein ausgewachsenes Produktportfolio im Bereich Enterprise-WLAN. Diesen lukrativen Markt, der den Analysten von Dell‘Oro zufolge ein Volumen von rund fünf Milliarden Dollar pro Jahr hat, kann der Hersteller nun ebenfalls adressieren und eröffnet seinen Partnern damit neue Geschäftsmöglichkeiten. Mit den eigenen Wireless-Lösungen sei man bisher gut im Mittelstand und im gehobenen Mittelstand vertreten gewesen, erklärt Deutschland-Chef Christian Vogt, doch mit Meru Networks habe man jetzt auch ein Standbein im Enterprise-Bereich.
Vor vier Wochen wurde die im Mai angekündigte Übernahme von Meru Networks für 44 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Für Vogt und sein Mitarbeiter geht es seitdem vor allem darum, die Teams zusammenzuführen und mit den rund 90 Meru-Partnern aus der DACH-Region zu sprechen. Einige von diesen sind bereits Partner von Fortinet, doch er wolle auch »die anderen für das Gesamtportfolio gewinnen«, sagt der Manger. Er hat festgestellt, dass die Meru-Partner im Projektgeschäft sehr stark sind und mit den Fortinet-Lösungen kaum Schwierigkeiten haben sollten. Ihre Integration ins Partnerprogramm des Herstellers wird gerade vorbereitet. Ist dies geschafft, dürfte es verstärkt darum gehen, die Produktwelten der beiden Unternehmen zusammenzuführen und beispielsweise die Verwaltungstools zu vereinheitlichen.
Betreut werden die neuen Partner und Kunden dann über das neue Support-Zentrum, das Fortinet im Juli in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main eröffnete. Aktuell kümmern sich dort zwölf Mitarbeiter um alle Anfragen; in der maximalen Ausbaustufe sollen es dann 50 sein, wie Vogt erklärt: 32 im First und Second Level-Support, der Rest in den Bereichen Consulting und Professional Services.