Carrier-Ausrüster richtet sich neu aus und konzentriert sich auf wichtige Geschäftsfelder

Nortel schafft den Turnaround

13. November 2007, 0:01 Uhr |

Nortel hat sich gesund geschrumpft. Mit einem Gewinn von 27 Millionen Dollar schloss der kanadische TK-Spezialist erstmals seit langem wieder ein Quartal profitabel ab. Im Vierteljahr zuvor gab es noch einen Verlust von 37 Millionen, und im Vergleichszeitraum des Vorjahres war es sogar ein Fehlbetrag von 67 Millionen Dollar. Seit Mike Zafirovski vor zwei Jahren den Chefsessel bei Nortel übernommen hat, wurden 4600 Arbeitsplätze abgebaut, der gesamte UMTS-Bereich verkauft und die Bladeserver-Herstellung eingestellt.

Gleichzeitig wurde das Angebot an Netzwerkkomponenten erheblich ausgeweitet, vor allem im Bereich von Voice over IP (VoIP) und Video-Conferencing. Dass bei dieser massiven Umstrukturierung nicht noch mehr Arbeitsplätze verloren gingen, liegt an einer massiven Verschiebung zulasten der Technik und zugunsten von Marketing und Support.

Nortels neue Wachstumsfelder sind Wimax, Metro Ethernet, Unified Communications und Video-Conferencing, wo Nortel intensiv in Konkurrenz zu Ciscos Telepresence-Lösung steht. Im Gegensatz zu Ciscos schlüsselfertigem All-in-one-System bietet Nortel in Verbindung mit Polycoms offenen RPX- und TPX-Systemen Dienstleistungen und ergänzende Produkte an. Ähnlich ist die Situation beim Unified Messaging: Hier ist Nortel der TK-Partner für die neuen offenen Lösungen von Microsoft und IBM.

Nortels Turnaround ist umso bemerkenswerter, als gegenwärtig die meisten TK-Anbieter von einer zunehmend schlechten Situation berichten. Allen voran das Unternehmen Alcatel-Lucent, das seit der Fusion bereits drei Gewinnwarnungen abgegeben hat.

Für die Zukunft sucht Nortel verstärkt den Dialog mit den CIOs. "Im Vergleich zu Cisco bieten unsere Produkte ein um 40 Prozent besseres Preis-Leistungsverhältnis, das sollte jedem ITK-Verantwortlichen zu denken geben", meint Nortels Vertriebschef Jeol Hackey selbstsicher.

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Harald Weiss/wg


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