Der Speicherbedarf in Unternehmen wächst, doch sinkende Preise machen den Storage-Herstellern zu schaffen. Lichtblick bleibt das Geschäft mit All Flash-Systemen, das weiter stark steigende Umsätze verzeichnet.
Der weltweite Storage-Markt schrumpfte im vierten Quartal 2016 laut Zahlen von IDC um 6,7 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar. Vor allem die sinkenden Preise pro GByte sind dafür verantwortlich, denn eigentlich wächst der Speicherbedarf in Unternehmen weiterhin. Insgesamt wurden Systeme mit 52,4 Exabyte ausgeliefert – ein Plus von 18,3 Prozent im Jahresvergleich.
Während ODM-Hersteller, die direkt an Hyperscaler verkaufen, sich über ein kleines Umsatzplus von 3,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar freuen durften, mussten die klassischen Storage-Hersteller sowohl bei serverbasierten Systemen als auch externen Storage-Arrays einen Umsatzrückgang von jeweils 7,8 Prozent hinnehmen. Mit serverbasierten Systemen wurden 3,4 Milliarden Dollar erzielt, mit externen knapp 6,5 Milliarden.
Dieses größte Marktsegment wird – nach der Übernahme von EMC – von Dell dominiert, das mit 2,1 Milliarden Dollar fast einen Marktanteil von einem Drittel erreicht, im Vergleich zu den letzten drei Monaten 2015 allerdings Umsatzeinbußen von 17,3 Prozent verzeichnete. Auch die anderen großen Hersteller hatten mit sinkenden Einnahmen bei externen Storage-Systemen zu kämpfen. Am heftigsten erwischte es hier IBM mit minus 17,4 Prozent, sodass HPE, IBM und NetApp nun nahezu gleichauf liegen mit Marktanteilen von 10,2 sowie 10,1 und 10,0 Prozent. Rang fünf geht an Hitachi mit 7,0 Prozent.
Der Storage-Markt habe sich 2016 stark verändert, konstatiert IDC-Analystin Liz Conner. Während der Markt für klassische Speichersysteme starken Gegenwind gehabt habe, würden Unternehmen in bestimmte Bereiche wie Software-defined Storage, cloudbasierte Speicher, All Flash und hyperkonvergente Systeme deutlich mehr investieren.
Insbesondere Flash bleibt auf dem Storage-Markt ein Wachstumstreiber. IDC zufolge wurden mit All Flash-Arrays im vierten Quartal des vergangenen Jahres fast 1,7 Milliarden Dollar umgesetzt – ein Plus von 61,2 Prozent im Jahresvergleich. Noch deutlich mehr Umsatz wurde mit hybriden Systemen erzielt. Die 2,5 Milliarden Dollar des Jahresabschlussquartals zeigen allerdings auch, dass All Flash mittlerweile selbst hybriden Systemen den Rang abläuft, denn ein Jahr zuvor wurden mit diesen noch 2,9 Milliarden Dollar erwirtschaftet.