Denn was passiert, wenn Unbefugte die Kontrolle über ein smartes Kraftwerk oder autonome Fahrzeuge in einer Stadt übernehmen oder diese sabotieren? Die Folgen können von Überlastungen bis zum Blackout des Stromnetzes gravierend und durch herbeigeführte Unfälle im Straßenverkehr sogar lebensgefährdend sein. Gleichzeitig müssen neben der Infrastruktur auch die von den unzähligen Sensoren in der Stadt erhobenen Daten geschützt werden.
Schließlich entstehen durch die zunehmende Vernetzung enorme Datenmengen, die in einer Zentrale der Smart City zusammenlaufen. Zwar kann eine Analyse der gesammelten Informationen dabei helfen, sich auf ein Szenario, wie ein Unwetter, vorzubereiten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Auch können solche Sensoren die Lage erfassen und Einsatzkräften dabei unterstützen, die Krise oder das Problem schneller zu bewältigen. Besonderer Schutz sollte dabei aber dem Bürger in einer intelligenten Stadt zukommen. Die Sicherheit seiner persönlichen Daten, die beispielsweise bei der Nutzung von eGoverment- oder digitalisierten Gesundheitsdiensten entstehen, muss gewährleistet sein. Dies erfordert, dass schon bei der Planung von smarten Technologien, die Sicherheit von Anfang an mit einbezogen wird. Gleichzeitig ist auch eine hohe Transparenz wichtig. Nur wenn der Smart City-Einwohner weiß, was mit seinen Daten passiert und wo diese sicher gespeichert sind, akzeptiert und nutzt er die neuen Angebote.
Dazu gehört auch die Antwort auf die Frage, wer die Zentrale kontrolliert, in der alle Informationsstränge zusammen laufen. Ist es das Stadt-Management oder sind es doch die IT-Konzerne, die mit ihrer Technologie die intelligente Stadt erst ermöglichen? Trotz aller Euphorie, die in der Industrie beim Thema Smart City mitschwingt, herrscht vor allem in Europa eine begründete Skepsis gegenüber US-Herstellern und den laschen Datenschutz-Regeln in den USA.
Aus diesem Grund sollte die Sicherheit der Daten und der Privatsphäre in einer Großstadt nicht unterschätzt werden. Denn eine Beteiligung der Bürger lässt sich nicht per Knopfdruck erzwingen – und ohne sie würde das Konzept der Smart City höchstwahrscheinlich scheitern.