Storage-Anbieter

Oracle will angeblich Zusammenarbeit mit Storage-Spezialist LSI beenden

15. April 2010, 13:45 Uhr | Bernd Reder
Das Engenio 7900 von LSI heißt bei Oracle-Sun Storage 6850.

Das Online-Portal The Register meldet, dass Oracle die Kooperation mit LSI beenden möchte. Der Hersteller beliefert Sun, das von Oracle geschluckt wurde, mit High-End-Speichersystemen.

Im Rahmen eines OEM-Abkommen verkaufte Sun Microsystems Storage-Geräte von LSI unter eigenem Namen. Es handelt sich um die Midrange-Geräte der Reihe 6000, etwa das Sun Storage 6850. Dieses Gerät basiert auf dem Engenio 7900 von LSI.

The Register will nun erfahren haben, dass Suns neuer Besitzer Oracle das Abkommen mit LSI aufkündigen will. Der Hintergrund ist, dass Oracle den gesamten Hardware-Bestand, den das Unternehmen anbietet, selbst entwickeln und herstellen möchte. Drittanbieter wie Hitachi und LSI, die beide als OEM-Partner von Sun auftraten, sind somit obsolet.

Wie bereits gemeldet, hat Oracle das Abkommen mit Hitachi Data Systems (HDS) bereits gekündigt. Die Vereinbarung bestand neun Jahre lang. Sie sah vor, dass Sun von HDS die Hochleistungs-Speichersysteme der Reihe Storagetek 9990V und 9985V bezog.

Offen ist nun, ob Oracle überhaupt noch OEM-Abkommen mit anderen Speichersystem-Herstellern eingeht. Gerüchten zufolge war Netapp als Nachfolger von HDS bei Oracle/Sun im Gespräch. Die Alternative wäre, die Entwicklung von Speichergeräten der Hochleistungs- und mittleren Kategorie selbst in die Hand zu nehmen.

Einfacher und vermutlich auch billiger wäre es für Oracle jedoch, sich mit einem etablierten Hersteller von Storage-Systemen zusammenzutun – oder einen zu kaufen. Die Kriegskasse des Unternehmens dürfte selbst nach der Übernahme von Sun noch so gut gefüllt sein, dass ein solcher Coup finanziert werden könnte.


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