Der Streit um jahrelange Kickback- und Schmiergeldzahlungen bei Sun hat für den neuen Besitzer Oracle teure Konsequenzen: In einem Vergleich stimmte Oracle jetzt zu, insgesamt rund 46 Millionen US-Dollar zu bezahlen, um den Fall endgültig abschließen zu können.
Wenige Wochen, nachdem ein kalifornisches Gericht dem Datenbankspezialisten Oracle eine Strafzahlung des Konkurrenten SAP in Milliardenhöhe (siehe) zugestanden hatte, muss jetzt auch Oracle selbst einigermaßen tief in die Tasche greifen.
Das US-Justizministerium sah in einem seit 2004 schwelenden Verfahren als erwiesen an, dass Sun Microsystems bei Verkaufsverhandlungen mit staatlichen Stellen wie der amerikanischen Post durch Kickbackzahlungen und ähnliche Vergünstigungsmodelle Steuergelder verschwendet hat.
Nachdem Oracle den Serverhersteller Sun Ende 2009 für rund 7,5 Milliarden Dollar geschluckt hatte, muss das Unternehmen damit jetzt auch die Verbindlichkeiten aus dem Verfahren übernehmen. Deshalb einigten sich die Anwälte des Unternehmens jetzt mit den US-Justizbehörden auf einen Vergleich in Höhe 46 Millionen US-Dollar.
Oracle ist nicht der erste und wahrscheinliche auch nicht letzte IT-Konzern, der im Laufe des Falls rund um illegale Beschaffungsmethoden in den Behörden zu einer Strafe verurteilt wurde. Seit die amerikanischen Staatsanwälte die Reihe von Betrugsfällen untersuchen, mussten auch schon IBM und Hewlett-Packard, EMC ähnliche Strafen bezahlen.