Orange Business Services (OBS), der Geschäftskundenarm der France Telecom, hat sein Cloud-Engagement mit einer Reihe neuer Services untermauert. Mit "Business VPN Galerie" gehört dazu auch ein Dienst, der VPN-Nutzer über gesicherte Netzwerk-Gateways mit der Cloud-Welt verbindet.
Dabei profitiert Orange von seinem weit verzweigten Netz an VPN-Zugangspunkten. Den Angaben
zufolge verfügt OBS über 323.000 IP-VPN-Access-Points in 172 Ländern, die künftig eine
Mittlerfunktion zwischen einem Cloud-Service-Provider und dessen Kunden übernehmen könnten.
Über die sicheren Orange VPN-Gateways sollen Nutzer jederzeit und überall einen schnellen und
sicheren Zugang zu den von ihnen bei einem Provider bestellten Dienste realisieren können. OBS
managt die Verbindung zum Provider, inklusive Überwachung und Support rund um die Uhr. Die Daten
bleiben Ende zu Ende in einer sicheren VPN-Verbindung, werden also an keiner Stelle dem
öffentlichen Internet ausgesetzt.
Das Konzept klingt sehr interessant, der Erfolg wird jedoch sicherlich davon abhängen, in
welchem Maße es Orange gelingt, Cloud-Service-Provider für dieses Angebot zu gewinnen. Nachdem OBS
eigene Cloud-Services anbietet, besteht hier also mindestens in Teilen eine
Wettbewerbssituation.
Neben Business VPN Galerie will OBS 2011 mit „Flexible Computing Premium“ und „Backup as a
Service“ zwei neue Lösungen im Bereich seines Infrastructure-as-a-Service-, sowie mit „Private
Application Store“ und „Desktop Virtualization“ zwei neue Pakete im Bereich seines
Software-as-a-Service-Portfolios bringen.
Flexible Computing Premium ist ein flexibler und modular aufgebauter Service-Katalog, der es
Unternehmen erlaubt, eine individuelle Infrastruktur einzurichten. Die primär für große Unternehmen
geschaffene Lösung unterscheidet vier Service-Management-Levels, die mit SLAs bis zu 99,9 Prozent
erweiterbar sind.
Backup as a Service wird mittels einer in Orange Rechenzentren bereit gestellten und gemanagten
Infrastruktur basierend auf EMC-Avamar-Technik abgewickelt. Mit dazu gehören professionelle
Services für Design, Implementierung und Management. Backup-Richtlinien und
Sicherheitseinstellungen sollen individuell anpassbar sein.
Über den Private Applications sollen Unternehmen innerhalb ihrer Organisation einen Katalog von
Anwendungen anbieten können – ohne Installationen auf den PCs der Anwender. OBS liefert dabei einen
umfassenden Katalog an Applikationen und Services unabhängig davon, ob diese von Orange, dem Kunden
oder einer dritten Partei erbracht werden. Ein spezieller Freigabeprozess ermöglicht es den
Administratoren, Nutzung und Kosten zu kontrollieren.
Desktop Virtualization schließlich soll es Unternehmen erlauben, PC-Clients zentral im
Rechenzentrum zu betreiben und zu warten. Indem alle Anwendereinstellungen – Applikationen, Profile
und Daten – zentral und sicher vorgehalten werden, soll von überall, jederzeit und von jedem Gerät
aus ein sicherer Zugang zur Arbeitsumgebung möglich sein.
Stefan Mutschler/wg