Softwareverband sieht Interoperabilität als Wachstumsbremse

OSA: Opensource muss besser mit anderen Systemen zusammenwirken

16. Dezember 2007, 23:45 Uhr |

Nach Ansicht der Open Solutions Alliance (OSA) muss die Opensource Gemeinde sich viel mehr um die Interoperabilität einzelner quelloffener Anwendungen untereinander als auch mit den proprietären Lösungen kümmern, denn dieses Manko würde den Einsatz von Opensource vielfach verhindern.

"Die meisten Opensource-Entwickler vernachlässigen die zunehmenden Probleme der Interoperabilität", beklagt Dominic Sartorio, Präsident der OSA. Seiner Ansicht nach würden sich die Entwickler bei der Programmierung von neuen Features viel zu sehr auf punktuelle Lösungen in bekannten Bereichen konzentrieren. Beispielsweise würden Opensource-Projekte viel zu selten von Grund auf neu entwickelt und hätten somit viel zu wenige Interfaces für die wachsenden Interoperabilitäts-Anforderungen. "Solange die Interoperabilität nicht als Kern-Feature angegangen wird, werden viele potenzielle User die Produkte einfach nicht annehmen", warnt Sartorio.

Die OSA hat eine Liste mit den größten Interoperabilitätsproblemen zusammengestellt. Darin finden sich unter anderen die Portabilität, um Anwendungen auf mehreren Plattformen laufen zu lassen – insbesondere auf verschiedenen Linux-Distributionen sowie Windows, Angleichung der User-Interfaces sowie eine Komponentenkompatibilität, die sicherstellt dass eine gegebene Version einer Komponente mit einer anderen gegebenen Version einer anderen Komponente zusammen funktioniert. Nicht zu letzt gebe es auch noch Nachhol-Bedarf bei der Vereinheitlichung von Support und Maintenance.

Besondere Bedeutung hat die Interoperabilität zwischen proprietären Systeme und Openource. "Es gab viel Aufruhr wegen Microsofts Patentklagen gegen die Opensource-Gemeinde und geschlossene Systeme werfen oft philosophische Bedenken auf. Dabei wird völlig verkannt wie viel Microsoft tatsächlich für die Interoperabilität getan hat, und das ist eigentlich das Einzige, was die Anwender kümmert", mahnt Sartorio.

Die OSA befürwortet deshalb insbesondere Microsofts Open Source Software Lab, das gewährleisten soll, dass Opensource-Anwendungen besser auf Windows-Servern laufen. "Diese Portabilität ist eine gute Sache, denn sie gibt den Kunden mehr Auswahlmöglichkeiten und schließt einen wichtigen Grund aus warum sie nicht eine Opensource-Alternative annehmen sollten", meint Sartorio. Über kurz oder lang werde Microsoft gezwungen sein sogar mit noch mehr Opensource-Anbietern zusammen zu arbeiten, einfach weil es die User fordern.

Katharina Guderian/CZ/pk


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