Preisverfall bei Festplatten vorerst gestoppt
Der Festplatten-HEK befindet sich aktuell in einer Seitwärtsbewegung mit moderaten Abschlägen. Eine von den Herstellern künstlich herbeigeführte Verknappung zeigt erste Wirkung. Saisonal bedingt rechnet die Branche mit einem Nachfragerückgang. Nach oben tendieren dagegen die Absätze von SSDs.
- Preisverfall bei Festplatten vorerst gestoppt
- HEKs sind noch stabil
Die Produktionsdrosselung der Festplatten-Hersteller macht sich allmählich im Markt bemerkbar. Noch sind die Lieferengpässe nicht gravierend und eher punktuell, aber es zeigen sich die ersten Vorboten einer Allokation. Mit der Nachfrage zeigt sich die Distribution aktuell zufrieden, allerdings könnte es mancherorts durchaus auch besser gehen.
»Das zweite Quartal läuft bislang gut«, sagt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro. »Die von einigen Seiten erwarteten Lieferengpässe sind bislang bis auf wenige Ausnahmen nicht eingetreten.«
»Begünstigt durch die niedrigen Preise werden speziell Festplatten mit der Kapazität von einem und 1,5 TByte nachgefragt«, erklärt Michael Christlmaier, Key Account Manager bei Ecom. »Mit dem zweiten Quartal sind wir bis dato sehr zufrieden. Wir konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus im Festplattenbereich in Höhe von 17 Prozent verzeichnen.« Für die nächsten Monate sei laut Christlmaier, saisonal bedingt, mit einem Rückgang der Nachfrage zu rechnen. Die Umsätze sollen aber über dem Vorjahresniveau bleiben.
»Es zeigt sich ein ähnlicher Trend wie im letzten Jahr«, konstatiert Markus Harbach, Leiter Einkauf bei Wave Computersysteme. »Jedoch mit einem Unterschied: Im nachgelagerten Weihnachtsgeschäft ist der Einbruch erst Anfang April erfolgt. Im vorherigen Jahr war dies noch Ende Februar.«
Der Fachhandel kann laut Distribution in den nächsten Wochen weiter mit stabiler Verfügbarkeit und Nachfrage rechnen. Zudem stehen im Bereich von einem bis zwei TByte einige Produkt- Updates an. Die Anwender sollen sich dadurch noch stärker auf hochkapazitive Laufwerke konzentrieren.
Preislich hat sich das Segment momentan gefangen. Zwischen Anfang März und Ende April verzeichnete der Markt Abschläge um bis zu 14 Prozent. Im Vergleich zu Mitte Juni (KW 25) und Mai (KW 20) sind die HEKs für interne Harddisks mit bis zu 750 GByte zwischen einem und sieben Prozent gesunken. 1-TByte- Drives wurden sogar minimal teurer. Deutlich nach unten ging es dagegen mit 1,5- und 2-TByte- Drives. In der letzten Mai-Woche unterschritten 1,5 TByte erstmals die 100-Euro-Marke. Momentan beträgt der HEK für eine Seagate »ST31500341AS« (7.200 U/min, 32 MByte Cache) rund 97 Euro. Die langsamdrehende Energiesparversion »Barracuda LP 5900.12 ST31500541AS« ist dagegen schon ab rund 90 Euro erhältlich. Um zwölf Prozent fällt der HEK der »WD20EADS« von Western Digital. Kostete das 2-TByte-Laufwerk in der KW 21 noch circa 214 Euro, müssen Reseller dafür heute nur noch 188 Euro veranschlagen.