Die auf der VMworld vorgestellte Vrealize-Suite 6.0 erlaubt ein gemeinsames und einheitliches Management traditioneller und neuer Cloud-Anwendungen. Was zunächst einfach nach "neuer Version von …" klingt, ist durchaus als größerer Entwicklungsschritt zu sehen. Erstmals können Administratoren von VMware-Umgebungen ihre Anwendungen und Speicherressourcen in privaten und öffentlichen Cloud-Infrastrukturen unter einem gemeinsamen Dach verwalten.
Cloud-Management gehört zu den Steckenpferden von VMware. Bereits 2011 kam das Unternehmen in Form von „Vcenter Operations Management“ mit einer Suite, mit der sich das Management virtueller Umgebungen und Clouds vereinfachen und automatisieren ließ. Die auf der VMworld in Barcelona vergangene Woche vorgestellte Vrealize-Suite 6.0 ist eine umfangreiche Weiterentwicklung und Ergänzung des früheren Produkts.
Trotz Umbenennung führt sie dessen Versionsnummern fort. In der Vrealize-Suite 6.0 bildet die jetzt in Vrealize Operations umbenannte, ehemalige VC-Ops-Suite (Vcenter Operations Management) nach wie vor den (weiterentwickelten) Kern – ist aber mit Vrealize Code Stream um eine Devops-Komponente sowie mit Vrealize Air Compliance um einen Service (aktuell als Beta-Programm) erweitert worden.
Die auf diese Weise ziemlich umgekrempelte Vrealize-Suite 6.0 tritt nun an, das Betriebs-Management von Apps und Speicherressourcen über physische, virtuelle und Cloud-basierte Umgebungen hinweg neu zu gestalten. Das Wichtigste dabei: Das gemeinsame Service-Modell erlaubt eine einheitliche und – wie in diversen Hands-on-Sessions gezeigt – umfangreiche Sicht auf Apps, Speicher und Netzwerkkomponenten. Die neue Plattform soll laut Angaben um den Faktor acht höher skalierbar sein als frühere Versionen.
Ein wichtiger Aspekt für VMware im Zusammenhang mit dem App-Management in hybriden Clouds ist die Professionalisierung. Noch vor wenigen Jahren sei die Public Cloud noch in einer stark experimentell geprägten Phase gewesen, die Nutzung in Unternehmen wäre noch ziemlich planlos gelaufen und meist an der IT-Abteilung vorbei. „Uns geht es nicht zuletzt darum, die Macht über Cloud-Anwendungen in Unternehmen wieder in die Hände professioneller IT-Fachleute zu geben“, erklärt Gavin Jackson, Chef der VMware Cloud-Services in EMEA im Gespräch mit LANline.
Unterstützug für Devops
Die neue Suitekomponente Vrealize Code Stream zielt darauf, Business-Prozesse beziehungsweise die entsprechenden Anwendungen umfassend zu unterstützen. Dabei will VMware die Beweglichkeit von Unternehmen verbessern. Entscheidender Punkt ist hier eine Verkürzung der Zeitspanne, die Apps von der Entwicklung bis zu ihrem Betrieb benötigen. Code Stream soll die betrieblichen Risiken, die mit schnellen Release-Zyklen einhergehen, stark reduzieren und es erlauben, häufige und zugleich stabile Softwareversionen zu veröffentlichen.
Das neue Beta-Programm Vrealize Air Compliance soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre Vsphere-Umgebungen schnell und unkompliziert auf die Einhaltung rechtlicher und sicherheitstechnischer Vorgaben zu testen. Die SaaS-Lösung (Software-as-a-Service) prüft derzeit neben dem VMware-eigenen Vsphere Hardening Guide lediglich gegen die HIPAA/HITECH-Richtlinien aus dem Gesundheitswesen. Erweiterungen und auch länderspezifische Anpassungen sollen nach und nach folgen.