Australische Airline fliegt gegen den Trend

Qantas wirft Linux raus und führt AIX ein

1. Mai 2007, 22:50 Uhr |

Die australische Fluglinie Qantas wechselt für seine Finanzanwendungen von Linux auf IBMs Unix-Version AIX. Als Grund geben die IT-Strategen der Airline Stabilitätsprobleme an. Das Ganze sei Teil eines großen IT-Modernisierungsprogramms, das noch bis 2008 laufe.

Qantas‘ Gruppenchefin für Finance Improvement Suzanne Young hat auf einer Tagung in Orlando überraschenderweise bekanntgegeben, dass man aus Stabilitätsgründen von Linux auf AIX wechseln will: "Sicherheit ist bei Qantas von höchster Priorität, sie ist fest mit unserem Branding verbunden – und die Finanzplanung ist da keine Ausnahme."

Doch damit hat sie sich die Verwunderung und Skepsis vieler IT-Experten und Analysten zugezogen: "Stabilitätsprobleme, Kosten und das schlechte Zusammenspiel der Anwendungen untereinander sind doch gerade der Grund, warum immer mehr Unternehmen einer Open-Source-Lösung gegenüber Unix den Vorzug geben", so John Andrews, Chef der kalifornischen Marktforschungsagentur Evans Data. Außerdem haben die meisten Unix-Anbieter schon lange den Support für ältere Unix-Versionen eingestellt. Viele Unix-Anwender bestätigten, dass es oftmals leichter sei, auf eine neue Plattform zu wechseln, als das Update für eine alte Unix-Plattform zu erhalten.

John Koenig, Analyst bei Riseforth in Half Moon Bay, Kalifornien, nennt weitere Vorteile: "Linux muss nicht regelmäßig neu gebootet werden, um den Performance-Level zu halten, es friert nicht ein und wird auch nicht mit der Zeit wegen der Memory-Lücken langsamer."

Doch die Qantas-Manager bleiben dabei: Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase soll jetzt Ende Mai der Wechsel vollzogen werden.

Katharina Guderian/wg


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