Test: AVM Fritzbox 7490

Router mit Gigabit-WLAN

10. Dezember 2013, 7:00 Uhr | Eric Tierling/pf

Rund dreieinhalb Jahre ist es her, dass AVM sein letztes Topmodell Fritzbox 7390 auf den Markt brachte. Die jetzt erhältliche Fritzbox 7490 stellt das neue Flaggschiff der Router-Familie dar. Dank renovierter Software eignet sich das aktuelle Modell auch für kleinere Außenstellen und Remote Offices. Mit an Bord ist auch Gigabit-WLAN nach 802.11ac.An Grundfunktionen bietet die Fritzbox 7490 das, was auch die 7390 bereits mitbringt (siehe Test in LANline 9/2010). Im Wesentlichen beinhaltet das Gerät einen ADSL-/VDSL-Router, der die Internet-Anbindung abwickelt - alternativ via UMTS (mittels separatem USB-Stick). Enthalten sind des Weiteren eine VoIP-fähige Telefonanlage mit DECT-Basisstation, Anschlüsse für zwei analoge Telefone, ein ISDN-Port, zwei USB-3.0-Ports, ein 4-Port-GbE-Switch sowie ein WLAN Access Point.   802.11ac-Funk Die WLAN-Hardware hat AVM bei der Fritzbox 7490 auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. So funkt die neueste Fritzbox gemäß 802.11ac im 5-GHz-Band und erzielt dabei einen nominellen Durchsatz von bis zu 1.300 MBit/s. Als Dual-Band-Access-Point kann das Gerät gleichzeitig im 2,4-GHz-Band ein 802.11n-WLAN mit bis zu 450 MBit/s brutto bedienen. Für 11ac-Funkübertragungen mit höchstmöglicher Geschwindigkeit muss ein WLAN-Client jedoch drei parallele Datenströme (bekannt als "Multiple Input Multiple Output", kurz MIMO) verwenden. Dies ist derzeit nur mit PCIe-Steckkarten wie dem "PCE-AC66" von Asus realisierbar. USB-2.0- und USB-3.0-Adapter hingegen - wie zum Beispiel "D-Link DWA-182" oder "Trendnet TEW-805UB" - funken nur auf zwei parallelen Datenströmen und kommen damit lediglich auf rund 870 MBit/s. Ohnehin handelt es sich dabei um theoretische Werte - die in der Praxis erzielbaren Übertragungsraten liegen weit darunter. Bei direkter Sichtverbindung zwischen dem 7490-Access-Point und einem 11ac-Client sowie einer Entfernung von etwa fünf Meter ließen sich im Test bei zwei respektive drei parallelen Streams rund 250 MBit/s beziehungsweise knapp 600 MBit/s erzielen. Die Funkkopplung zweier Fritzbox-7490-Geräte ergab mit rund 660 MBit/s das beste Ergebnis. Zwar hat AVM der Fritzbox 7490 zwei USB-3.0-Anschlüsse spendiert, über die neben Druckern auch Storage gemeinsam nutzbar ist. Mit Geschwindigkeit auftrumpfen können diese Ports jedoch nicht. Im Test schaffte es die 7490 selbst mit schnellen USB-3.0-Sticks, gerade einmal mit rund 13 MByte/s zu lesen und mit 10 MByte/s zu schreiben: magere Werte, die sogar unterhalb des USB-2.0-Maximums liegen. So eignet sich die Fritzbox 7490 kaum als ernsthafter NAS-Ersatz. Mit ihrer Software hingegen kann die neue Fritzbox 7490 punkten. Die auf dem Testgerät installierte Firmware Fritzos 5.59 wies für den Unternehmenseinsatz nützliche Funktionen auf. Beispielsweise lässt sich ein auf E-Mail und Web-Surfen beschränktes Gast-WLAN aufspannen. Mittels QR-Code, den die Fritzbox 7490 generiert und ausdruckt, können Besucher dieses Funknetz leicht auf ihren Mobilgeräten einrichten. VPN-Verbindungen von Android- und IOS-Geräten zur 7490 lassen sich ohne den bei AVM früher üblichen Umweg über ein Windows-basierendes Konfigurations-Tool erstellen. Praktisch ist die Möglichkeit zur VPN-Anbindung der Fritzbox an ein Unternehmens-LAN: Auf diese Weise lassen sich Internet-Übertragungen bis zum VPN-Server der Unternehmenszentrale (oder eines VPN-Providers) verschlüsselt vornehmen. Außerdem unterstützt die Fritzbox 7490 das SIP-Trunking. Kombiniert mit einer Asterisk-Software oder Providern wie etwa "Dus.net", lässt sich die Fritzbox somit als VoIP-Telefonanlage mit Durchwahlnummern und Nebenstellen betreiben.   Fazit Mit einem Preis von 243 Euro stellt die Fritzbox 7490 kein Schnäppchen dar. Für Besitzer des 7390er-Vorgängers lohnt sich der Umstieg nur, wenn es um höhere WLAN-Performance geht - denn die Softwareneuerungen erhalten sie ab Fritzos 6 ebenfalls. Anwendern des älteren Modells 7270 bleibt dieses Software-Update wahrscheinlich verwehrt, sodass sich für diese der Wechsel auf die neueste Fritzbox eher lohnt. Der Autor auf LANline.de: Eric Tierling Info: AVMTel.: 030/39976-0Web: www.avm.de

Die Fritzbox 7490 stellt das neue Flaggschiff der AVM-Router-Familie dar.

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