Netgears neue Chassis-Switches der Serie Prosafe M6100 sollen sich eignen als All-in-one-Switch-Plattform für Außenstellen in Unternehmen, als Edge-Geräte für mittlere Organisationen oder Hochschulen sowie als Core-Switches in mittelständischen Unternehmen. Die Modelle stehen nun auch in Deutschland zur Verfügung.
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Bereits Ende Januar 2015 kündigten die Netzwerkspezialisten von Netgear eine Reihe neuer Switches der hauseigenen Prosafe-Reihe an. Dazu gehörte unter anderem eine komplett neu entwickelte Serie von Chassis-Switches unter der Modellbezeichnung Prosafe M6100. Die Geräte, wegen ihrer hohen Portdichte vom Hersteller auch als „Heavy Metal“ bezeichnet, wurden nun in München erstmals ausführlich vorgestellt.
Jörg Lösche, Geschäftsführer CBU Central Europe bei Netgear, verkündete dabei stolz, die neue Chassis-Serie sei die erste, die seine Firma komplett selbst entwickelt hat. Bei den bisherigen Netgear-Switches in dieser Größenordnung handelte es sich um OEM-Modelle. So habe man laut Lösche mit dieser Reihe auch die Bauart der Chassis-Switch komplett neu definiert.
Ein M6100-Chassis besitzt ein Format von vier Höheneinheiten, in die sich insgesamt bis zu drei Switch-Blades einsetzen lassen, während der untere Einschub Platz für bis zu vier Netzteile bietet. Das Chassis lässt sich zudem durch eine zusätzliche externe Einheit um bis zu vier weitere Netzteile ergänzen.
Die hohe Portdichte der M6100-Modelle ermöglicht es, die Geräte sowohl mit bis zu 144 RJ45-Ports (10/100/1000 MBit/s) als auch mit 48 SFP+-1/10-GBase-X Ports auszustatten. Kombinationen mit anderen Optionen wie 10GBase-T Ports sind dabei ebenfalls möglich.
Jeder der drei Slots für die Switch-Blades stellt zwei 40-GBit/s-Verbindungen zur passiven Backplane des Chassis bereit. Diese passive Backplane trägt nach Aussagen von Netgear dazu bei, dass mit den M6100-Modellen eine hohe Management- und Strukturredundanz erreichbar ist.
Da jedes I/O-Blade alle Hard- und Software komplett beinhaltet, findet sich auch die Management-Software mit allen Funktionen auf jedem Switch-Blade. So kann jedes Blade als Supervisor fungieren und bei Ausfall oder Störung eines der I/O-Blades ein automatisches Failover auf das andere Blade erfolgen. Die Software, die auch Layer-3-Funktionen wie IPv6-Routing beherrscht, verursacht laut Netgear keine zusätzliche Lizenzkosten, da hier ausschließlich freie Software zum Einsatz kommt.
Alle Blades lassen sich bei Bedarf mittels sogenannter Tochterkarten um PoE-Funktionalität erweitern. Dabei stehen Module für PoE/PoE+ sowie für UPoE (Universal Power of Ethernet) bereit. Diese Technik, die bisher nur Cisco eingesetzt hat und an deren Standard noch gearbeitet wird, kann bis zu 60 Watt pro Port bereitstellen und ist damit doppelt so leistungsfähig wie PoE+. Dabei bleibt die Rückwärtskompatibilität zu PoE und PoE+ voll erhalten.
Netgear bietet für den Einstieg ein Prosafe M6100-Chassis-Starterkit mit einem M6100-3S-Basisgehäuse, einem Blade mit 40 x 1GbE und vier 10GbE-Ports, einer PoE+-Erweiterungskarte, einem Strommodul, einem Doppellüfter-Einbaurahmen, dem Rackmount-Kit mit Henkeln für zwei Höheneinheiten eines Kabelschranks sowie dem Einschubsystem für vier Höheneinheiten eines Kabelschranks.
Netgear bietet den M6100 ab sofort zum Listenpreis von 6.365 Euro über seine Partner an. Weitere Informationen finden sich unter www.netgear.de.