VMware-Präsident Carl Eschenbach beschrieb in seiner Keynote des zweiten VMworld-Tages in Barcelona die Welt der Zukunft als die von IT as a Service und Hybrid Clouds. Ein kritischer Aspekt ist dabei das Zusammenspiel zwischen dem Self-Service durch die Endanwender und dem möglichst automatisierten Cloud-Service-Management. Demos in der Keynote zeigten, wie sich VMware diese Workflows vorstellt.
Der Großteil der Keynote von Carl Eschenbach am zweiten VMworld-Tag in Barcelona war den neuen Funktionen der diversen IT-Management-Tools gewidmet. Im Zentrum steht dabei Vcloud Automation Center (VCAC). Der hier integrierte Cloud Services Store stellt Informationen über die verfügbaren IT-Services und deren Kostenparameter bereit.
Der Anwender kann zwischen Service-Angeboten inklusive verschiedener Datenbank- und Autoskalierungsoptionen wählen. VCAC gibt dem Endanwender Auskunft über den Status der bezogenen Services.
Ein Dashboard verschafft dem CIO oder IT-Verantwortlichen den Überblick über Kostenfaktoren, Nutzung der Cloud-Ressourcen und die Nachfragesituation. Dies zielt darauf ab, die IT-Service-Bereitstellung nach Business-Gesichtspunkten steuern zu können. Automation soll dabei den Bedarf manueller Eingriffe minimieren und die Service-Bereitstellung beschleunigen.
Die Applikations- und Release-Management-Lösung Application Director war in einer Demo der 6.0-Beta-Version zu sehen. Version 6.0 erlaubt es, die Applikation entkoppelt von der Infrastruktur und damit Cloud-Infrastruktur-übergreifend zu verwalten.
Als Use Case für die nun verfügbare Netzwerkvirtualisierungstechnik NSX (LANline berichtete) zeigte Eschenbach mit Principal Engineer Kit Colbert die Migration von VMs mit automatischem Mitziehen der Netzwerkverbindungen – ein naheliegendes Einsatzszenario. Über 70 Prozent des Datenverkehrs im virtualisierten Rechenzentrum bleiben laut VMware-Angaben auf dem Host – virtuelles Switching und Routing könne damit die physische Netzwerkinfrastruktur von diesem so genannten „East-West-Traffic“ erheblich entlasten.
Die Hypervisor-übergreifende Verwaltungslösung Vcenter Operations Management Suite (VC Ops) ist in Version 5.8 in der Lage, selbsttätig Verbesserungsvorschläge bei Performance-Problemen zu unterbreiten und eine automatisierte Störungsbehebung anzustoßen – zum Beispiel mittels Auto-Scale-out. Auch Informationen aus Partnerlösungen lassen sich einbinden, um zum Beispiel Verbesserungsbedarf durch Storage-I/O-Probleme erkennen zu können.
Der Endanwender wird per Ampelgrafik und kurzem Erklärungstext über den Status seiner Applikation informiert. Falls die Änderung eine kostenpflichtige Änderung des Services erfordert, wird mittels VCAC ein Freigabeprozess angestoßen, dem der Endanwender zustimmen muss, damit die Änderung durchgeführt wird. Das Zusammenspiel zwischen Self-Service auf Fachabteilungs- oder Kundenseite und dem automatisierten Cloud-Management bei VCAC funktioniert damit nach dem Prinzip eines Ticketsystems mit hinterlegten Eskalationsprozessen – ein sinnvoll gestalteter Brückenschlag von den vertrauten Bereitstellungsprozessen in den Unternehmen zu einem rein Self-Service-gesteuerten Bezug von Cloud-Services, wie man ihn von Cloud-Service-Providern her kennt.