Verzicht auf Multiplexing senkt die Kosten

Siemens-Forscher übertragen 107 GBit/s über 160 km Glasfaser

20. Dezember 2006, 23:55 Uhr |

Forscher von Siemens haben in den USA erstmals außerhalb eines Labors Daten mit 107 GBit/s ohne optisches Multiplexing über eine 160 Kilometer lange Glasfaser übertragen. Dabei kooperierten sie mit Micram, dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik und der TU Eindhoven. Basistechnik für den neuen Geschwindikeitsrekord ist laut Siemens ein neues Sende- und Empfangssystem, das die Daten direkt vor beziehungsweise nach der Umsetzung in optische Signale rein elektrisch weiterleitet.

Backbone-Traffic mit sehr hohen Übertragungsraten erfordert es bisher, die Daten vor der Rückumsetzung in elektrische Signale zunächst in mehrere optische Signale mit geringerer Datenrate zu teilen. Erst danach erfolgt die Wandlung der optischen Signale in elektrische. Diese Notwendigkeit eines Multiplexings erhöht den technischen Aufwand und die Kosten für die optische Übertragungstechnik. Hier will Siemens eine wesentliche Vereinfachung ermöglichen. "Im Frühjahr 2006 hatten wir das System mit einem voll elektrischen Empfänger gezeigt", so Dr. Rainer H. Derksen, Projektkoordinator bei Siemens Corporate Technology in München. "Damals wurde im Sender noch optisches Multiplex eingesetzt. Jetzt haben wir ein Gesamtsystem konstruiert, in dem sowohl im Empfänger als auch im Sender die Verarbeitung der Daten rein elektrisch erfolgt."

LANline/wg


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