Deutsches Forum für Softwarelizenzierung nimmt Arbeit auf

Software in vielen deutschen Betrieben nicht korrekt lizenziert

26. Januar 2010, 9:02 Uhr |

Die Software-Initiative Deutschland e.V. (SID) hat das "Deutsche Forum für Softwarelizenzierung" gegründet. Anlass hierfür seien die anhaltenden Schwierigkeiten deutscher Unternehmen mit der korrekten und transparenten Lizenzierung. "Die Quote richtig lizenzierter Betriebe in der Bundesrepublik liegt nicht einmal bei fünfzig Prozent", bemängelt dazu Jens Orhanovic vom Software-Distributor Listec. "Komplizierte und vor allem häufig wechselnde Lizenzierungsmodelle bereiten den Unternehmen Kopfzerbrechen. Wer hier nicht permanent am Ball bleibt, verliert schnell den Überblick." In dem neuen Forum sollen nach Aussage der SID Konzepte zur Aufklärung erarbeitet und den Betroffenen Lösungswege aufgezeigt werden.

„Ohne Hilfe von außen lassen sich die gewaltigen Herausforderungen in diesem Zusammenhang nicht
stemmen“, so Jens Orhanovic weiter. Selbst die Hersteller müssten Spezialisten beschäftigen – dies
könnten sich kleinere und viele mittelständische Betriebe aber gar nicht leisten. „Da rund neunzig
Prozent der Unternehmen einen Vertrag direkt mit dem Hersteller haben, können sie Reseller oder
Berater nicht in die Haftung nehmen und stehen bei Falschlizenzierung im Regen.“

Dabei könnten laut SID beide Varianten – Über- und Unterlizenzierung – fatale Folgen haben.
Hinter der Überlizenzierung stecke eine üble Kostenfalle: Jens Orhanovic schätzt, dass zirka ein
Drittel aller installierten Programme nicht benötigt werden, Beschaffung und Pflege der
Softwarelizenzen aber bis zu 40 Prozent des gesamten IT-Budgets verschlingen. Im Rahmen einer
Unterlizenzierung komme das böse Erwachen spätestens bei der Compliance-Prüfung. „Lizenzen müssen
dann zum Listenpreis erworben werden, was Unternehmen regelmäßig teuer zu stehen kommt. Nicht zu
vergessen sind die rechtlichen Konsequenzen: Vorstände und Geschäftsführer haften wegen Verstößen
gegen das Urheberrechtsgesetz persönlich. Im Fall der Weigerung zur Nachlizenzierung drohen
zumindest empfindliche Geldstrafen.“

Die Software-Initiative Deutschland e.V. (SID) wurde nach eigener Aussage als IT- und
Softwareverband gegründet, um auf die wachsende Bedeutung von Software in immer mehr beruflichen,
unternehmerischen und privaten Lebensbereichen aufmerksam zu machen. Auf etwa zwei Billionen Euro
werden die Investitionen der Verbraucher, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand in
Computersoftware geschätzt. Die SID setzr sich für die konsequente Fortentwicklung von
Bestandssoftware auf modernen Plattformen und insbesondere dem Internet ein, um Investitionsschutz
und Modernisierung im Dienst der Wirtschaft zu erreichen. Sie verstehe sich einerseits als
Diskussionsforum der Fachleute und andererseits als Aufklärungsinstanz, um die Verbraucher über den
Nutzen und die Gefahren von Software zu informieren. Weitere Informationen finden sich unter
www.softwareinitiative.de.

LANline/pf


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