Nach über 20 Jahren schickt Sony die MiniDisc in Rente und stellt die Produktion neuer Geräte komplett ein.
Bereits vor einigen Monaten hatte Sony die Herstellung tragbarer MiniDisc-Abspielgeräte eingestellt, jetzt wird das Datenträgerformat komplett aufgegeben. Wie Sony mitteilt, werden ab März dieses Jahres keine neuen MiniDisc-Komponenten für HiFi-Anlagen mehr hergestellt. Immerhin sollen für die vorhandenen Nutzer noch einige Monate lang neue MiniDiscs produziert und ausgeliefert werden. Hintergrund ist, dass sich die MiniDisc außerhalb des asiatischen Wirtschaftsraumes nie durchsetzen konnte und in der Gunst der Kunden schnell von anderen Formaten und Technologien wie selbst beschreibbaren CDs und MP3-Playern mit integriertem Speicherplatz überholt wurde.
Fast 25 Jahre ist her, dass Sony die Suche nach einem handlicheren und robusteren Konkurrenten für die CD begann. Als Nachfolger der Kassette sollte der Tonträger vor allem für tragbare Abspielgeräte im Sinne des von Sony erfundenen Sony Walkmans dienen. Das Ergebnis war die MiniDisc, eine wiederbeschreibbare magneto-optische Datenscheibe, die sicher in einer stabilen Plastikhülle verpackt die gleiche Kapazität bot, wie eine herkömmliche Audio-CD. Wichtigster Schritt zu dieser Verkleinerung auf 6,5 cm Durchmesser war der Adaptive Transform Acoustic Codec (ATRAC), der nicht hörbare Teile von Musikdateien weg komprimierte. Obwohl später einige Konkurrenten wie JVC und Kenwood in Lizenz eigene Abspielgeräte auf den Markt brachten, hat sich die MiniDisc jedoch nie wirklich durchgesetzt. Abgesehen von einigen Nischen-Märkten und in speziellen Anwendungsbereichen wie dem Rundfunk konnte Sony damit nicht einmal ansatzweise an den Erfolg des Walkman anknüpfen.