Mit seinen Tape-Libraries ist Spectra Logic vor allem in der Industrie gut etabliert, doch nun möchte der Hersteller verstärkt Medienbranche und Spezialisten aus der Videoüberwachung adressieren. Dafür sucht er neue Partner, die in der Lage sind, Storage-Produkte unterschiedlicher Hersteller zu einer Lösung zu verschmelzen.
Tape als Speichermedium mag der Ruf des Vergangenen und Angestaubten anhaften, doch tatsächlich sind Bänder noch immer gefragt. Sei es in der Forschung, wo große Datenmengen von Simulationen aufzubewahren sind, oder in der Industrie, wo die Entwicklungsdaten nicht realisierter Produkte nicht weggeworfen, sondern möglichst preiswert gelagert werden müssen. »Es ist nicht sinnvoll, große Datenmengen, die man womöglich jahrelang nicht braucht, auf Disc zu lagern«, erklärt Brian Grainger, Chief Sales Officer bei Spectra Logic. Gehe es um Dutzende von TByte, gebe es keine Technologie, die so günstig wie Tape sei.
»Tape ist keineswegs tot«, betont der Manager: »Die Gerüchte gibt es seit 20 Jahren, doch es ändert sich nur die Art und Weise, wie Kunden Tape nutzen.« Für kleinere Datenmengen setzen sie mittlerweile verstärkt auf Festplatten, die wegen sinkender Preise in diesem Bereich zu einer Alternative geworden sind. Im Low End-Segment habe man eine Verschiebung von Tape zu Disc festgestellt, bestätigt auch Grainger. Spectra Logic biete deshalb zahlreiche Disc-Systeme für die Archivierung an. In großen Unternehmen mit Datenmengen im TByte-Bereich sei Tape jedoch weiterhin gesetzt.
In Deutschland ist Spectra Logic vor allem bei Großunternehmen aus der Industrie zu finden, etwa Automobilherstellern wie Daimler und Porsche. Daneben ist in den vergangenen Jahren aber auch in anderen Branchen ein Bedarf an günstiger Archivierung entstanden, etwa in der Medienbranche oder im Bereich der Videoüberwachung, wo umfangreiche Mengen an Videomaterial aufbewahrt werden müssen. Für den neuen Markt sucht der Hersteller nun Partner, die bereits Zugang zu diesen Branchen haben und viel Storage-Know-how mitbringen, um die Tape-Lösungen in vorhandene Speicherinfrastrukturen zu integrieren. Meist handele es sich um Projekte, in denen die Produkte verschiedener Hersteller zum Einsatz kommen, erklärt Grainger, daher seien ihm gute Systemingenieure wichtig, die all diese Produkte zusammenbringen und zu einer Lösung vereinen können.