CRN-Interview mit Manuel Spaniel von Transcend

»SSDs sind beratungsintensive Produkte«

28. April 2016, 8:05 Uhr | Daniel Dubsky
Manuel Spaniel, rechts, Senior Account Manager bei Transcend, auf der CeBIT bei CRN-TV

Im Gespräch mit CRN erklärt Manuel Spaniel, Senior Account Manager bei Transcend, wie sich die Nachfrage nach SSDs entwickelt und wie der Handel beim Verkauf punkten kann.

CRN: Herr Spaniel, die Preise für SSDs sinken. Wie lange kann der Handel mit den Flash-Laufwerken noch gute Margen erzielen?

Manuel Spaniel: So lange, wie er einen Mehrwert über die Beratung schafft. SSDs sind nach wie vor beratungsintensive Produkte. Viele der Endkunden haben SSDs noch nicht in Gänze verstanden. Für sie ist das einfach nur eine Flash-Festplatte. Da liegt es am Handel zu erklären, wie der Kunde von dem Produkt profitiert. Zum einen natürlich durch die höhere Geschwindigkeit, zum anderen durch die hohen IOPS. Und da geht es schon los, denn man muss auch IOPS erklären können – das sind Input Output Operations per Second. Davon profitieren viele parallele Anwendungen. Hier muss der Handel dem Kunden vermitteln, welche SSD für seinen Anwendungsbereich die sinnvollste ist.

CRN: Worauf kommt es noch an?

Spaniel: Auf die Software. Die renommierten Hersteller liefern zu ihren Geräten eine Anwendung, mit der Kunden bei einem SSD-Upgrade das Betriebssystem ihres Rechners mit wenigen Klicks umziehen können.

CRN: Kommt die Nachfrage aktuell stärker aus dem Consumer- oder dem Business-Bereich?

Spaniel: Nach wie vor ist die Nachfrage im Business-Bereich sehr stark. Durch neue Flash-Typen wie TLC, MLC oder unsere neuen Super-MLC, die peu à peu klassische SLC-Flash-Zellen ablösen, steigen die Kapazitäten und die Preise sinken. Dadurch wird das Interesse der Business-Partner stärker und stärker.

CRN: Inwieweit kann denn das Upgrade-Geschäft mit SSDs dem Fachhandel helfen, die zurückgehenden Verkäufe im PC-Geschäft zu kompensieren?

Spaniel: Der Bestand an Computern in Großunternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung ist riesig. Doch die Geräte können oft nicht durch neue Rechner ersetzt werden, weil das Unternehmen oder die Kommune auch Sparzwänge hat. Der Fachhandel kann ihnen SSDs verkaufen, sie bei der Auswahl beraten, beim Umzug der Daten helfen. So können Rechner, die zwei, drei Jahre alt sind, nochmal unglaublich beschleunigt werden. Zwei, drei Jahre sind in der IT Welten, doch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit sind das ja keine alten Kisten. Und es ist auch nicht so, dass man die Festplatten dann wegwerfen müsste. Man kann sie nach wie vor als Datenspeicher benutzen.

CRN: Entwickelt sich die Nachfrage nach Server-SSDs ähnlich gut?

Spaniel: Auch hier ist durch den sinkenden Gigabyte-Preis die Nachfrage enorm gestiegen. Unternehmen benötigen unglaublich hohe IOPS-Mengen, gerade in Cloud-Umgebungen, wo viele kleine Anfragen verarbeitet werden müssen. Da können Festplatten einfach nicht dieselbe Performance bieten.


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