Der Mittelstand signalisiert optimistische Aussichten für das Frühjahr, die Stimmung ist gut. Die wirtschaftliche Lage und die ökonomischen Aussichten der mittelgroßen Unternehmen in Deutschland überzeugen durch Stabilität. Sowohl was die Nachfrage in Bezug auf Informations- und Kommunikationstechnik (IT/TK) als auch die Prognose der Ausgabenplanungen betrifft, halten sich beide Indikatoren auf einem guten konstanten Niveau.
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Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40 Prozent zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnik in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publizieren Fujitsu und Techconsult den IT-Mittelstandsindex bereits seit vielen Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.
Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat sich im Februar gegenüber Januar verbessert. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index der realisierten Umsätze um fünf auf 113 Punkte an. Die Firmen mit gestiegenen Umsätzen konnten sich gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen deutlicher durchsetzen. Der Blick auf die Branchen zeigt, dass im Februar die Industrie, die Versorgungsunternehmen und das Finanzgewerbe die wirtschaftlich erfolgreichsten Branchen waren – hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Umsätze überdurchschnittlich. Insbesondere die Industrie konnte ihre erfolgreiche Umsatzbilanz vom Januar fortsetzen. Im Public Sektor hielten sich Verwaltungen und Organisationen mit gestiegenen und gesunkenen Einnahmen die Waage.
Der Blick auf das Frühjahr überzeugt durch Optimismus. Die Erwartungen für die kommenden drei Monate, bereits auf hohem Niveau liegend, zogen nochmals geringfügig an. Der Index stieg auf 131 Zähler, somit setzten sich die Optimisten als weiterhin klare Mehrheit durch. Für die kommenden drei Monate rechnen alle gewerblichen Wirtschaftszweige, ausgenommen die Versorger, mit einem starken Umsatzplus. Allen voran erwartet vor allem der Handel im Frühjahr einen spürbaren Aufschwung seiner Umsätze, der prognostizierte Index liegt bei 160 Punkten. Zudem prognostizieren überdurchschnittlich viele Unternehmen der Industrie, der Dienstleister und des Finanzgewerbes steigende Einnahmen. Der Erwartungs-Index der Versorger bleibt dagegen mit einem Wert von 81 Punkten deutlich hinter dem Durchschnitt zurück. Jahreszeitbedingt gehen die Versorgungsunternehmen davon aus, dass die Unternehmen mit steigenden Umsätzen in den kommenden drei Monaten deutlich in der Minderheit sein könnten.
Der Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass das Niveau von 2012 nicht ganz erreicht werden konnte, der Indikator der realisierten Umsätze liegt 3 Punkte unter dem Wert vom Februar des letzten Jahres. Auch die Zukunftsaussichten reichen nicht an das Vorjahresniveau heran und bleiben acht Zähler hinter dem Wert vom Februar 2012 zurück.
Der Index der realisierten Ausgaben für Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) lag im Februar bei 112 Punkten und somit punktgleich mit dem Wert des Vormonats. Mit Ausnahme des Handels und der Finanzdienstleister tätigten alle Wirtschaftssegmente im Februar überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Besonders investitionsstark erwies sich das Dienstleistungssegment, dessen Index einen Stand von 124 Punkten erreichte. Im Handel und im Finanzsegment hielten sich Unternehmen mit steigender und Unternehmen mit rückläufiger Ausgabentätigkeit die Waage.
Die prognostizierten Investitionen für die nächsten drei Monate halten sich gegenüber dem Vormonat nahezu stabil auf hohem Niveau, die Ausgabenplanungen gaben gegenüber Januar lediglich zwei Punkte nach. Der aktuelle Indikator von 128 Punkten unterstreicht weiterhin stark, , dass die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen für die kommenden drei Monate expandierende IT/TK-Investitionen planen. Für die nächsten drei Monate prognostizieren alle Branchen überwiegend steigende IT-/TKBudgets. Für die nächsten drei Monate prognostizieren alle Branchen überwiegend steigende IT-/TKBudgets. Dabei heben sich die Öffentlichen Verwaltungen und die Versorgungsunternehmen mit überdurchschnittlich hohen Indikatoren besonders hervor. Der Handel bleibt dagegen in seinen Ausgabenplanungen hinter dem Durchschnitt zurück.
Der Jahresvergleich weist gegenüber Februar 2012 eine nahezu gleichbleibende Investitionstätigkeit aus, der Indikator der getätigten IT-/TK-Investitionen liegt einen Punkt über dem Vorjahreswert. Was die Ausgabenplanungen betrifft, konnte das Vorjahresniveau deutlich verbessert werden. Der Indikator liegt mit sieben Punkten signifikant über dem Wert vom Februar 2012.
Die Ausgabendynamik hinsichtlich Hardware zeigte sich im Februar nicht ganz so stark wie im Januar, der Index der realisierten Ausgaben gab um drei Punkte nach, liegt jedoch mit 109 Punkten noch immer auf einem guten Niveau, bei dem die Unternehmen mit expansiven Ausgaben deutlich in der Überzahl waren. Mit Ausnahme des Finanzgewerbes überwogen in allen Wirtschaftszweigen die Unternehmen mit steigenden Hardwareausgaben. Insbesondere die Dienstleistungsunternehmen zeigten sich überdurchschnittlich investitionsfreudig. Im Finanzsegment hielten sich Unternehmen mit steigenden Ausgaben und mit rückläufigen Ausgaben die Waage. Alle übrigen Wirtschaftssegmente lagen im Marktdurchschnitt.
Der Erwartungsindex für die kommenden drei Monate konnte mit 122 Punkten sein hohes Niveau vom Januar beibehalten. Somit könnten in den kommenden drei Monaten die Unternehmen mit expansiven Investitionsabsichten deutlich in der Überzahl sein. Innerhalb der Branchen setzten vor allem Finanzdienstleister positive Wachstumssignale mit einem Indikator von 150 Punkten prognostizieren sie eine überdurchschnittlich hohe Investitionsneigung in Hardwareprodukte. Lediglich der Handel und die Industriebetriebe zeigten sich in Bezug auf ihre Hardware-Investitionsabsichten nicht ganz so euphorisch, dennoch werden auch hier voraussichtlich die Unternehmen mit steigenden Ausgaben in der Überzahl sein.
Mit 109 Punkten hat sich der Lageindex der Hardwareausgaben dem Vorjahresniveau fast angeglichen, er liegt lediglich einen Punkt unter dem Wert vom Februar 2012. Die Ausgabenplanungen bleiben allerdings fünf Punkte hinter dem Vorjahreswert zurück.
Der Softwaremarkt zog im Februar nach einem vorübergehenden Einbruch im Januar wieder an. Der Indikator für Softwareinvestitionen erhöhte sich um drei Punkte. Mit einem Index von 107 Zählern waren die Unternehmen mit expandierenden Software-Ausgaben stärker in der Überzahl als im Monat zuvor. Die Investitionsplanungen deuten auf einen leichten Abwärtstrend hin. Der Indikator fiel gegenüber dem Vormonat um drei Punkte auf einen Stand von 113. Dennoch werden in den kommenden drei Monaten die Unternehmen mit expansiven Ausgabenplanungen weiterhin klar in der Überzahl sein.
Im Jahresvergleich liegen beide Indikatoren auf ähnlichem Niveau wie im Februar 2012. Der Index der realisierten Software-Ausgaben legte geringfügig einen Punkt zu. Die Investitionsplanungen liegen punktgleich auf dem Level vom Februar 2012.
Der Ausgabenindex für Kommunikationsprodukte entwickelte sich im Februar gegenüber Januar wieder positiv und legte drei Punkte zu. Mit 103 Punkten konnten sich die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben für Kommunikationsprodukte gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben durchsetzen. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist eher verhalten, die Investitionsneigung könnte sich aus Sicht der Mittelständler in den kommenden drei Monaten abschwächen. Gegenüber Januar gab der Planungsindex fünf Punkte nach und liegt derzeit bei 104 Punkten, damit wären die Unternehmen mit steigenden Ausgaben weniger stark in der Überzahl.
Der Index der getätigten Ausgaben für Kommunikationsprodukte hat sich im Jahresvergleich positiv entwickelt. Er legte vier Punkte gegenüber Februar 2012 zu. Die prognostizierte Ausgabenbereitschaft liegt dagegen einen Punkt unter dem Vorjahreswert.
Die Nachfrage nach IT- und TK-Dienstleistungen legte im Februar leicht zu. Der Index der realisierten Ausgaben stieg um einen auf 105 Punkte an. Somit überwogen etwas mehr die Unternehmen mit steigenden Ausgaben gegenüber denen mit rückläufiger Ausgabentätigkeit. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist weniger zuversichtlich als einen Monat zuvor. Seit Jahresbeginn liegt die Prognose im Abwärtstrend. Für das bevorstehende Frühjahr geht der Mittelstand zwar noch von einer Überzahl an Unternehmen mit steigenden Ausgaben für IT-/TK-Services aus, doch der Indikator für die prognostizierten IT-/TK-Service-Ausgaben reduzierte sich um weitere drei Punkte auf 106 Zähler.
Der Jahresvergleich zum Februar 2012 macht deutlich, dass sich die Ausgaben für IT-/TK-Services stabil gehalten haben. Der Index der getätigten Service-Ausgaben liegt einen Punkt über dem Vorjahreswert, der Index der geplanten Ausgaben weist exakt das Vorjahresniveau aus.
Der IT-Mittelstandsindex ist ein Projekt von Fujitsu und Techconsult. Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der Ifo-Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.