Trotz einem deutlichen Anstieg bei den ausgelieferten Kapazitäten schrumpfte der Markt für Enterprise Storage-Systeme auch im dritten Quartal dieses Jahres. Unter den Top-Herstellern konnte nur Hitachi Umsatzzuwächse verzeichnen.
Der weltweite Markt für Enterprise Storage-Systeme verzeichnete IDC zufolge im dritten Quartal dieses Jahres einen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Dafür verantwortlich sind vor allem die sinkenden Speicherpreise, denn der Bedarf an Storage-Systemen wächst unverändert. Deutlicher Beleg dafür: Die Hersteller konnten Systeme mit 44,3 Exabyte ausliefern – ein Plus von einem Drittel gegenüber dem dritten Quartal des vergangenen Jahres.
Größter Storage-Hersteller ist nach der EMC-Übernahme nun Dell mit einem Marktanteil von 25,5 Prozent. HPE liegt mit 15,5 Prozent auf dem zweiten Rang, gefolgt von NetApp und IBM mit einem Marktanteil von 6,6 beziehungsweise 5,9 Prozent. Sie alle mussten Umsatzeinbußen hinnehmen, einzig Hitachi konnte unter den Top-6 einen Zuwachs verzeichnen. Der japanische Hersteller legte um 9,2 Prozent zu und erzielte einen Storage-Umsatz von gut einer halben Milliarde Dollar.
Die bestehenden Trends auf dem Storage-Markt hätten sich auch im dritten Quartal fortgesetzt, konstatiert Liz Conner von IDC. Die Ausgaben für traditionelle Disk-Arrays gingen weiter zurück, während die steigende Nachfrage nach All Flash den Markt antreibe. Dazu unterliege das Hyperscaler-Business heftigen Schwankungen und habe zuletzt wieder ein solides Wachstum verzeichnet.
Insgesamt 15 Prozent (oder 1,3 Milliarden Dollar) des Storage-Marktes entfielen auf das Hyperscaler-Geschäft, in dem ODM-Hersteller direkt die großen Cloud-Anbieter beliefern. Weitere 2,1 Milliarden Dollar entfallen auf serverbasierte Speicher, deren Umsätze nahezu unverändert sind. Größtes Segment im Markt bleiben externe Arrays mit 5,4 Milliarden Dollar – ein Minus von 6,1 Prozent im Jahresvergleich. Auch hier heißt der Marktführer nun Dell (31,6 Prozent), dem NetApp und HPE folgen. Hitachi konnte dank guter Zuwächse an IBM vorbeiziehen – auch wenn man bei IDC die beiden Hersteller auf einem geteilten vierten Platz führt, weil sich ihr Marktanteil um weniger als einen Prozentpunkt unterscheidet.
Systeme, die ausschließlich mit Flash-Speichern bestückt sind, kommen den IDC-Zahlen zufolge mittlerweile auf einen Umsatz von 1,1 Milliarden Dollar. Das ist ein Plus von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die steigende Nachfrage nach All Flash geht längst nicht mehr nur zu Lasten klassischer Disk-Arrays, sondern bremst auch den Siegeszug hybrider Systeme, in denen Flash-Speicher und Festplatten stecken. Diese zeichnen zwar mit einem Umsatz von 2,1 Milliarden Dollar noch für fast ein Viertel des Storage-Marktes verantwortlich (24,1 Prozent). Allerdings: Im dritten Quartal 2015 kamen sie noch auf 2,4 Milliarden Dollar und 26,5 Prozent Marktanteil. Der Trend geht also klar in Richtung All Flash-Systeme, die dank sinkender Preise und günstigerer Betriebskosten rasch aufholen.