Bisher scheint der ITK-Sektor kaum von der Krise betroffen zu sein. Laut Umfragen des Branchenverbands Bitkom spüren 72 Prozent der Unternehmen die Krise nicht oder noch nicht. Es sei auch mit einer steigenden ITK-Nachfrage von Auftragnehmern der öffentlichen Hand zu rechnen. Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer des Brauschweiger Business-Communication-Anbieters BCC, geht davon aus, dass die Krise neue Techniken forcieren und damit den technischen Fortschritt antreiben wird.
Derzeit umfasst der ITK-Sektor in Deutschland laut Bitkom über 70.000 Unternehmen und 800.000
Beschäftigte. Es gibt heute praktisch kein Unternehmen mehr, das ohne Informations- und
Telekommunikationstechnik auskommen könnte. 83 Prozent der Jugendlichen nutzen das Internet in
Deutschland, 60 Prozent der deutschen Beschäftigten nutzen Computer und Internet an ihrem
Arbeitsplatz.
Der Anteil der ITK am Bruttoinlandsprodukt liegt bei 5,8 Prozent. Experten schätzen einen
Anstieg auf 12 Prozent bis 2015. Bis jetzt sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die
deutsche Hightech-Industrie vergleichsweise gering. Die gesamte Branche habe laut Bitkom die
Chance, gestärkt aus der Krise hervorzutreten.
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Dabei können die Unternehmen vor allem auf die steigende Nachfrage nach Effizienzgewinn bauen. "
In Krisenzeiten achten Unternehmen besonders darauf, ihre Kosten zu reduzieren, Prozesse schlanker
zu gestalten und zu konsolidieren", erläutert Josef Glöckl-Frohnholzer. "CIOs werden mehr denn je
auf der Suche nach Lösungen sein, die IT-Investitionen optimieren, Anschaffungs- und Betriebskosten
senken und sich letztlich positiv auf den Cashflow auswirken."
Das erkläre auch, warum der Markt für Collaboration-Techniken wie Unfied Communications und
Unified Messaging stark zunimmt. Für gemanagte SOA-Lösungen ist dies genauso zu beobachten wie für
Software as a Service.
Managed Services unterstützen IT-Leiter dabei, ihre Investitionen zu optimieren oder sogar zu
vermeiden. Shared-Lösungen, ein wichtiger Bestandteil von Managed Services, ermöglichen es den
Unternehmen, aktuelle Techniken zu nutzen und Betriebskosten zu reduzieren, ohne die Ausstattung
dafür zu kaufen.
Unified Communications und Videokonferenzlösungen wirken sich vor allem positiv auf die
Reisekosten und zugleich auf die CO2-Emissionen aus. Mitarbeiter eines Unternehmens könnten damit
ihre Reisetätigkeiten drastisch einschränken und gewinnen neben Kosteneinsparungen zusätzliche
Arbeitszeit.
"Neben dem Effizienzgewinn schaffen Unternehmen mit der Nutzung neuer Kommunikationsdienste die
Grundlage für künftiges Arbeiten. In etwa zwei Jahren wird eine große Anzahl von ,Digital Natives‘
in den Arbeitsmarkt drängen", ist sich Glöckl-Frohnholzer sicher.
Diese Generation der nach 1980 Geborenen ist bereits jetzt vertraut mit der Anwendung moderner
Techniken. Diese künftigen Mitarbeiter werden einen Hightech-Arbeitsplatz voraussetzen. Geprägt
durch die Social Networks des Web 2.0 wird Collaboration ihre bevorzugte Art sein, Lösungen zu
finden. Glöckl-Frohnholzer: "Nicht zuletzt aus diesem Grund wird es die Aufgabe der Unternehmen
aller Branchen sein, diese Anforderungen zu erfüllen."
Zudem hätten die Unternehmen dann einen Wettbewerbsvorteil für die nächste Phase des
Aufschwungs. Er sieht die derzeitige Krise als "Wegbereiter für eine erweiterte Ära der Managed
Services".
LANline/dp