HP Procurve hebt Business-Nutzen seiner Netzwerkarchitektur hervor

Switches als Hosting-Umgebung für applikationsnahe Dienste

4. Februar 2007, 23:55 Uhr |

Unter dem Namen "Adaptive Networks" hat HP Procurve, die Networking-Abteilung von Hewlett-Packard, seinen aktuellen Netzwerkarchitekturansatz vorgestellt. Das Konzept basiert auf dem vor fünf Jahren vorgestellten "Adaptive Edge" ("anpassungsfähiger Netzwerkrand"): HPs Grundidee ist es hier, möglichst viel Intelligenz - von der Sicherheit über die Sicherung der Dienstgüte bis zum Identity-Management - auf die Edge-Switches zu verlagern, damit der Core sich auf das reine Durchschieben von Paketen in Hochgeschwindigkeit konzentrieren kann. Diesem Adaptive-Edge-Konzept hat Adaptive Networks keine technischen Neuerungen hinzugefügt. John McHugh, Vice President und General Manager Procurve Networking bei HP, betonte im LANline-Interview vielmehr, es gehe darum, den Geschäftsnutzen stärker in den Vordergrund zu heben: Adaptive Networks erlaube IT-Infrastrukturen, die sich sowohl dem Anwender als auch den Anwendungen und den Unternehmensanforderungen flexibel anpassen können. Der HP-Procurve-Chef gestand ein, dass der klare - wenn auch konservative - Ansatz auf Unternehmensbedürfnisse nicht die Art von Neuheiten ist, die einen Anbieter in den "Visionary"-Quadranten technikbegeisterter Analysten hebt; er betonte aber, dass ein Marktgewicht wie HP, das auf seine Produkte lebenslange Garantie gewährt, eben neue Features behutsamer integrieren müsse.

Mit Adaptive Edge habe HP Procurve "ein Haus von Grund auf neu gebaut, statt erst das Haus zu bauen und dann die Feuerleitern dranzuschrauben" – ein auf Cisco gerichteter Seitenhieb. Dieses neue Gebäude sei nun "so ziemlich fertig" und stehe deshalb jetzt für den Einzug bereit – auch für Drittanbieter, da HP stets konsequent auf Industriestandards setze. McHugh beschrieb die Procurve-Switch-Architektur als "Hosting-Umgebung": Sie basiere auf der "anpassungsfähigsten und flexibelsten ASIC-Plattform", die der Markt heute biete. Zudem stehe bei den Switches der 5400er-Serie "jedem Port neben dem Netzwerkprozessor eine Standard-CPU bereit". Diese CPU-Power will HP nun – auch über Kooperationen – für intelligente Dienste bereitstellen. Dies gelte zum Beispiel für die Anwendungsbeschleunigung, ein lukratives Marktsegment, in dem sich zahlreiche Wettbewerber tummeln, in dem HP Procurve aber bislang nicht von sich reden machte. "Anwendungsbeschleunigung wird als Service auf den Switches laufen, die heute schon ausgeliefert werden", prophezeit McHugh.

Partnerschaften dieser Art unterhält HP Procurve laut McHugh heute schon mit Anbietern aus den Segmenten Mobility und Security. Über die Standard-CPUs könnten Partner künftig sowohl auf Linux- wie auch auf Microsoft-Basis Dienste und Applikationen beitragen. HP Procurve zielt also ähnlich wie Cisco und die übrigen Wettbewerber ebenfalls darauf ab, anwendungsnahe Funktionen in die Switch-Plattformen – und im Falle der WAN-Beschleunigung auch in die Access-Router – zu integrieren. McHugh stellte für den Zeitraum April/Mai erste Neuerungen dieser Art aus dem Security-Bereich in Aussicht.

LANline/wg


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