LANline-Chefkorrespondent Stefan Mutschler berichtet aktuell von seiner Tour durch das Silicon Valley.
Dienstag:
Obwohl mir mein Fitness-Armband (ein in eine Gummihülle gepackter Bewegungssensor) wegen der vielen Fußmärsche gestern automatisch haufenweise Punkte auf meiner mit dem Anbieter verbundenen Gewichtsüberwachungs-Cloud-Plattform (ja, die Cloud lebt!) gutgeschrieben hat, habe ich das Gefühl, dass mein deftiges Abendessen alle Abnehmbemühungen zunichte gemacht hat. Jedenfalls sind die Beine heute irgendwie verdammt schwer, als wir heute um 7:30 h in Richtung Mulesoft aufbrechen – natürlich wieder zu Fuß.
Mulesoft hat eine Integrationsplattform, die Saas- und Unternehmensanwendungen sowohl in der Cloud als auch im eigenen Rechenzentrum verbindet. Mule war ursprünglich ein Open Source-Projekt, das Ross Mason (heute VicePresidentProduct Strategie) bereits 2003 aus dem Boden stampfte.
Ross erklärt uns, dass die App-Umgebung heute im Prinzip immer hybrid ausfällt und dass Unternehmen sich sehr schwer tun, die in den letzten Jahren extrem gewachsene App-Vielfalt und –Komplexität in den Griff zu bekommen. Wie die Mulesoft Integrationsplattform Anypoint hier Abhilfe schaffen kann, beschreibt er an konkreten Anwendungsbeispielen – unter anderem Rentokil.
Nächste Station ist Alteryx in San Mateo – etwas zu weit zum Laufen. Also Mietauto, das uns dann auch zu den anderen Locations im Silicon Valley bringen wird. Nach dem Check-in bei unserer Basis für die nächsten Tage im Aloft-Hotel in Cupertino (gleich um die Ecke von der (noch) Apple-Zentrale stehen heute noch Alteryx und Delphix auf dem Plan.
Auf dem Konferenztisch bei Alteryx liegt ein kleines Büchlein: „Predictive Analytics forDummies“ – Volltreffer. Ist aber gar nicht böse gemeint – Alteryx will lediglich das Thema Datenanalyse einem breiteren Publikum zugänglich machen: statt geschätzten rund 100.000 Datenwissenschaftlern weltweit den etwa 2 bis 3 Millionen Business-Datenanalysten.
Ihnen will Alteryx einfache Tools zur Verfügung stellen, mit denen sie Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen und Analysen der neuen Generation treiben können – immer schön am Business orientiert. Rick Schultz, Senior Vice President Marketing und George Mathew, Presidentund Chief Operating Officer erklären uns die Problematik an der gegenwärtigen Situation auf diesem Gebiet und natürlich, wie Alteryx diese behebt.
Kernprodukt ist der Alteryx Designer (per Download verfügbar), quasi die „Mischmaschine“: Der Designer führt Daten einfach per drag&drop zusammen und erlaubt sogenannte „Advanced Analytics“. Der Alteryx Server tut exakt das Gleiche, jedoch angeblich unendlich skalierbar. Wollen Datenanalysten ihre gewonnenen Erkenntnisse mit anderen Unternehmensstellen via Cloud teilen, empfiehlt sich Alteryx Galery.
Die Themen der IT scheinen mehr und mehr softwarelastig zu werden –das gilt auch für Delphix in Menlo Park. Delphix hat eine virtuelle Datenplattform, die es erlaubt, Daten zentral zu verwalten, egal wo sie physisch liegen. Die Software sammelt Daten inklusive der vollständigen App-Umgebung von überall ein und synchronisiert und konsolidiert sie, bevor sie versioniert und virtualisiert werden. Dadurch soll sich ihr Volumen durchschnittlich um den Faktor 20 reduzieren.
In der inzwischen beachtlichen Kundenliste stehen große Namen wie Walmart, Intel, Facebook, Pfizer, AT&T, McDonalds, Deutsche Bank, Wells Fargo und viele weitere. Der geniale aber im Vortrag leider sehr monotone JedidiahYueh, Presidentand CEO (auch bekannt als Gründer von Avamar, die später von EMC übernommen wurden) beschreibt die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Plattform – da werden wir uns noch intensiver mit zu beschäftigen haben. Die neuesten Entwicklungen bei Delphix sind spezialisierte Anwendungen, die auf der virtuellen Datenplattform aufsetzen. Aktuelles Beispiel dafür ist eine Compliance-Engine, die sensible Daten auf ihrem Weg in die Cloud maskiert.
Morgen erreicht die Tour ihren Höhepunkt – mit Pernixdata, Tegile, Adaptiva und Storpool haben wir ein extrem dicht gepacktes Programm…
Tagebuch: ElCorrespondente im Silicon Valley