Das für die WOC-Testreihe der LANline aufgebaute Testnetz besteht aus einer Zentrale und einer Filiale, die über eine simulierte WAN-Verbindung miteinander gekoppelt sind. Diese Netzwerkumgebung kommt für alle Kandidaten dieser Testreihe zum Einsatz und dient dem Test symmetrischer Optimierungslösungen (WOCs), die Datenverkehr zwischen einer Appliance in der Zent-rale und einem Gerät in der Filiale bidirektional beschleunigen. Dabei sind zwei Arten zu unterscheiden: bei so genannten In-Path-Lösungen sitzt die WOC-Box auf beiden Seiten direkt im Datenpfad zwischen dem LAN und dem WAN-Router. Out-of-Path-Systeme dagegen sind an beiden Standorten entweder direkt über den LAN-Switch oder über ein eigenes geroutetes IP-Netz mit dem lokalen Netz verbunden. Diese Lösungen benötigen auf beiden Seiten entweder WCCP-fähige Router oder ein Policy-based Routing, um den zu beschleunigenden Traffic über die WOC-Appliances umleiten zu können.
Das LANline-Netzwerk in der Zentrale setzt sich aus vier Win-dows-2003-Servern und einem
Linux-Server zusammen, die über einen Gigabit-Ethernet-Switch kommunizieren. Im Einzelnen sind dies
ein Domänen-Controller, ein Fileserver für CIFS-Zugriffe, ein IIS Webserver, ein Exchange 2003
Server, ein SQL 2005 Server sowie ein Server mit Suse Linux ES9 für den Test von NFS-Zugriffen. Auf
der Filialseite kommen zwei Windows-XP-Test-Clients und ein Linux-System zum Einsatz, um zu testen,
in welchem Maß die WOC-Appliances Zugriffe auf Ressourcen in der Zentrale beschleunigen können.
Die WAN-Kopplung von Zentrale und Filiale erfolgt über zwei Cisco 2800 Router, die WCCP
unterstützen. Zwischen die beiden Router ist ein WAN-Simulator von Network Nightmare geschaltet,
der sich für WAN-Bandbreiten von 56 kBit/s bis 30 MBit/s mit frei wählbarer Latenz konfigurieren
lässt (Bild). Für die Testreihe wählten wir Bandbreiten von 512 kBit/s und 2 MBit/s, wobei wir
jeweils eine Testreihe mit 50 ms Latenz und eine weitere mit 250 ms durchführten. Um die
Beschleunigungsleistung der WOCs zu testen, kamen verschiedene Dateitypen (PDF, Word, Excel,
Powerpoint und Visio) unterschiedlicher Größe zum Einsatz. Gemessen wurden dabei folgende
Vorgänge:
Kopieren von Dateien von der Zentrale in die Filiale,
Öffnen von Dateien, die auf dem zentralen Fileserver liegen,
Speichern von Dateien auf dem Fileserver nach einer Änderung.
Neben der CIFS- und NFS-Performance testeten wir (soweit vorhanden) weitere Funktionen wie das
Vorab-Kopieren von Fileserver-Daten in den Cache der Filial-Box, die HTTP- und FTP-Beschleunigung
sowie den Printserver-Support.