Wyse präsentiert neue TCs sowie Multimedia-Software

Thin Clients kommen wieder stärker in Mode

12. September 2007, 22:51 Uhr |

Wyse Technology hat eine neue Thin-Client-Produktlinie und neue Multimedia-Software vorgestellt. Anders als herkömmliche PCs, die ein eigenes Betriebssystem haben und auf denen Anwendungen lokal installiert sind, erhält ein Thin Client (TC) die Applikationen von einem Server über das Netzwerk. TCs haben keine Festplatte und benötigen weniger lokale Verarbeitung. Infolgedessen verursachen sie geringere Kosten im Betrieb, brauchen nur minimale Anwendungs-Updates und bieten bessere Sicherheit im Vergleich zu "fetten" Desktop-Geräten.

Die neuen mobilen Wyse X90- und X90e-Thin-Clients mit einem 12,1-Zoll-LCD-Bildschirm unterstützen die Darstellung von Multimedia-Inhalten, Smartcards, 802.11b und g, enthalten Bluetooth 2.0 sowie optionale 3G-Funktionen. Sie arbeiten mit C7-M-ULV-Prozessoren von VIA mit 512 MByte, haben keinen Lüfter und wiegen weniger als 2 kg.

Gleichzeitig stellte der Hersteller den LE-Desktop der V-Klasse vor, der den gleichen VIAProzessor nutzt wie die mobilen Clients und 25 Prozent mehr Leistung bietet als sein Vorgänger. Die Geräte sind entweder in einer Zero-Client-Konfiguration mit der Provisioning-Software des Anbieters zu haben oder mit einem Minimum von 128 MByte Flash und 128 MByte DDR2 RAM für ein lokales Betriebssystem (Windows CE 5.0, Linux oder Windows XP Embedded).

Außerdem kündigte Wyse TCX Multimedia für den Citrix Presentation Server, Desktop Server und Access Essentials an. Diese Software soll die Videoverarbeitung des Thin Clients nutzen, um die Serverleistung zu steigern, und die Arbeit am TC damit vollständig Multimedia-fähig machen.

IDC-Analyst Bob O’Donnell begrüßte die Entwicklung: "Diese neuen Thin-Client-Notebooks zielen auf ein wachsendes, doch noch unterbesetztes Marktsegment", erklärte er. "Sobald eine breitere Auswahl an Thin-Client-Größen verfügbar ist, werden immer mehr Nutzer diese Technik für ihre Bedürfnisse einsetzen." Das Marktforschungsunternehmen geht davon aus, dass in den USA die Zahl der verkauften Thin Clients in diesem Jahr etwa 8,8 Prozent der gesamten gelieferten Desktops ausmachen wird. Im Jahr 2006 waren es noch 7,3 Prozent. In Westeuropa sollen Thin Clients einen Anteil von 14,5 Prozent haben im Vergleich zu 12,1 Prozent im letzten Jahr. Insgesamt wurden 2006 hier 1,2 Millionen Geräte ausgeliefert. Wyse war im letzten Jahr mit 27 Prozent Anteilen Marktführer, gefolgt von Hewlett-Packard mit 25 Prozent.

Wyse und Planar Systems kündigten auch Pläne an, gemeinsam einen integrierten Netzwerkbildschirm für Thin Clients zu liefern. Planars neue ND-Produklinie wird demzufolge mit dem TC-Betriebssystem von Wyse ausgestattet. Laut Unternehmensangaben eignen sich ND1750 und 1950 vor allem für medizinische Einrichtungen, den Handel und Behörden.

Wyse-Konkurrent Neoware, im Sommer von Hewlett-Packard aufgekauft, will zum Ende des Jahres den mobilen Thin Client m2000 auf den Markt bringen, der mit einem Intel-Prozessor ausgestattet ist, unter Linux läuft und 802.11b/g unterstützt. "Thin Clients sind derzeit noch Nischenprodukte", so ein weiterer IDC-Analyst. "Doch die Investitionen sowohl der großen als auch kleinen Hersteller in Kombination mit dem Bedarf an Client-Sicherheit und Verwaltbarkeit führen zu mehr Wachstum in diesem Markt."

Neben den Verwaltungs- und Sicherheitsvorteilen sind TCs laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts Umsicht auch eindeutig umweltfreundlicher als Desktop-PCs: Sie verbrauchen deutlich weniger Strom als PCs und enthalten auch weniger Bauteile, die am Ende der Nutzungsperiode zu recyceln oder zu entsorgen sind.

Barbara Gengler/wg


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