Thoma Bravo und Teachers’ Private Capital wollen für 3,6 Milliarden US-Dollar Riverbed kaufen. Der IT-Performance-Anbieter hat das Angebot der Finanzinvestoren bereits angenommen. In trockenen Tüchern ist der Deal trotzdem noch nicht.
Die Wagnisfinanzierungsgesellschaft Thoma Bravo und die private Investmentabteilung des Pensionsfonds Ontarios Teachers’, Teachers’ Private Capital, wollen den WAN-Optimierer Riverbed für 3,6 Milliarden US-Dollar kaufen. Riverbed-Aktionäre würden bei dem Angebot 21 US-Dollar pro Aktie in bar erhalten. Der Vorstand des IT-Performance-Anbieters hat nach Prüfung der strategischen und finanziellen Alternativen im Oktober dieses Jahres das Angebot bereits angenommen. Sollten Anleger und Kartellbehörden der Übernahme zustimmen, wird der Deal in der ersten Jahreshälfte 2015 über die Bühne gehen. Erst im Januar 2014 hatte Riverbed ein Angebot über drei Milliarden US-Dollar des Hedge Funds Elliot Management mit der Begründung abgelehnt, der entsprechende Preis von 19 US-Dollar je Aktie wäre nicht im Interesse der Anleger.
»Wir sind extrem zufrieden mit der Transaktion, die wie wir glauben, ein gewinnbringendes Geschäft für all unsere Aktionäre ist«, teilte Jerry M. Kennelly mit. Der Chairman und CEO von Riverbed wird dem Unternehmen auch weiterhin in seinen bisherigen Funktionen erhalten bleiben. Kennelly bezeichnet die Partnerschaft mit Thoma Bravo als beste Wahl für Riverbed. Schließlich profitiere der WAN-Optimierer von dem Wissen und Einblicken des Wagniskapitalgesellschafters. In Verbindung mit der Flexibilität als privates Unternehmen wird Riverbed dadurch laut Kennelly »in der Lage sein, das Erreichen des nächsten Wachstumslevels zu fokussieren«. Davon sollen wiederrum alle Angestellten, Kunden und Partner von Riverbed profitieren.
Sicher ist die Transaktion trotzdem noch nicht. US-Anwaltskanzleien sehen in der geplanten Übernahme eine Verletzung der Treuhänder-Pflichten durch den Riverbed-Vorstand und prüfen inzwischen eine Sammelklage von Anlegern des Unternehmens. Nach ihrer Sicht ist der Preis von 21 US Dollar pro Aktie in bar unter Berücksichtigung des jetzigen Gewinns des Herstellers und der optimistischen Erwartungen womöglich zu niedrig angesetzt. So beruft sich die Kanzlei Johnson & Weaver beispielsweise auf einen Börsen-Analysten, der den Preis pro Aktie auf 22 US-Dollar und damit über dem des Kaufangebots taxiert.
(Aufmacherbild: Riverbed)