Frage: Bei Verwendung der Rights Management Services (RMS) von Windows Server können Fehlermeldungen beim Öffnen von Dokumenten auftreten, weil sich das Zielsystem nicht für die Verwendung solcher geschützten Dokumente einrichten lässt. Was ist die Ursache, und wie lässt sich Abhilfe schaffen?
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Antwort: Eine mögliche Ursache für dieses Problem stellt die so genannte "Application Manifest
Expiry" dar. Dabei liefert Microsoft an Entwickler von Anwendungen mit RMS-Unterstützung ein
Zertifikat. Mit diesem wird das so genannte "Application Manifest" signiert, das eine Anwendung
identifiziert und einen vertrauenswürdigen Status der Anwendung bestätigt. Der Client prüft die
Anwendung entsprechend. Das Problem entsteht, weil das genannte Zertifikat ein Ablaufdatum hat.
Nach diesem Datum wird der Zustand der Anwendung nicht mehr als vertrauenswürdig akzeptiert, sodass
es zu Fehlermeldungen kommt.
Früher wurden die Statusänderungen noch als Updates verteilt. Inzwischen existiert jedoch ein
Mechanismus, mit dem Administratoren Anwendungen und spezifische Versionen als "nicht
vertrauenswürdig" kennzeichnen können, sodass folglich auch keine Überprüfung des Ablaufdatums für
das Zertifikat mehr stattfinden muss. Über diesen Umweg können letztlich auch ältere Versionen
wieder als vertrauenswürdig gelten.
Für die Windows RMS findet sich im Artikel 979099 (support.microsoft.com/kb/979099/en-us) der Knowledge Base von Microsoft
ein Update, mit dem sich die Überprüfung des Ablaufdatums des Application Manifests deaktivieren
lässt.
Martin Kuppinger/pf