CRN Kopfnuss

Typologisiert (6): Der tierisch-tobende Firmenpatriarch

24. November 2017, 10:46 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Planet der Affen

Einkaufsleiter, beispielsweise. Wer da denkt, er habe beim Disti oder Hersteller einen sehr guten Projektpreis verhandelt, lernt den »Alten« erst richtig kennen. Der greift sofort zum Telefon, holt nochmals ein Promille bessere Konditionen heraus und stiefelt anschließend - unter tobendem Geschrei, ob ihn der unfähige Maier, Müller, Schulze denn betrügen oder ruinieren wolle – besagten Manager aus seinem Laden. Soll ein Herrscher geliebt oder gefürchtet werden? Der Patriarch kennt intuitiv seinen Machiavelli und dessen Empfehlung, im Zweifel lieber ein Angst- und Schreckensregiment zu führen.

Solche nicht selten jähzornigen Archetypen umschreibt man heute noch gerne als kraftvolle Unternehmerpersönlichkeit, ehrt ihre Verdienste für was auch immer und adelt sie mit einem Bundesverdienstkreuz. Spätestens dann ist es an der Zeit, an Erich Kästner zu erinnern, der in »Die Entwicklung der Menschheit« modernem Management ein wahrhaft lyrisches Denkmal gesetzt hatte – lange bevor der Planet der Affen in Hollywood zu filmischen Ehren kam.


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