Test: Netdocu 2.1 von Itinionsoft

Umfassend dokumentieren

18. September 2005, 23:07 Uhr | Christoph Lange/mw

Mit Netdocu 2.1 von Itinionsoft lassen sich Windows-Netze umfassend dokumentieren. Die Software liest die für die Inventarisierung benötigten Informationen per WMI und Registry aus und kann deshalb auf Agenten verzichten. Zusätzlich liefert das kostengünstige Tool Informationen über die Domänenstruktur, Benutzer, Gruppen und die Gruppenrichtlinien.

Für eine effiziente Verwaltung von Windows-Netzen ist es wichtig, den aktuellen Zustand der in
den Domänen vorhandenen Rechner, Benutzer und Gruppen schnell abfragen zu können. Der deutsche
Hersteller Itinionsoft hat mit Netdocu 2.1 ein Werkzeug entwickelt, das diese Informationen
ausliest und dem Administrator als HTML-Dokumente oder Visio-Netzwerkplan zur Verfügung stellt.

Durch den niedrigen Einstiegspreis von 140 Euro für eine Windows-Domäne mit 20 Rechnern ist das
Tool auch für kleine Unternehmen erschwinglich. Itinionsoft verlangt pro zusätzlichem Client 7
Euro, sodass Netdocu 2.1 für ein Windows-Netz mit einer Domäne und 254 Clients 1785 Euro kostet.
Die Verwaltung weiterer Domänen schlägt mit jeweils 70 Euro pro Domäne zu Buche.

Netdocu 2.1 kommt ohne Agenten auf den verwalteten Systemen aus, weil die Software die
Computerdaten per WMI (Windows Management Instrumentation) sowie aus der Registry ausliest. Die
Domäneninformationen werden über die Active Directory Services (ADS) von Microsoft ermittelt. Das
Tool ist zudem in der Lage, verschachtelte Domänenstrukturen über geroutete Verbindungen hinweg zu
erfassen. Hierfür muss allerdings eine eventuell vorhandene Firewall so konfiguriert sein, dass sie
die WMI- und ADS-Abfragen durchlässt.

Um die auf den Rechnern im Netzwerk vorhandene Hard- und Software zu dokumentieren, liest das
Tool zum einen die im Active Directory enthaltenen Informationen aus. Zusätzlich ist es möglich,
einen IP-Scan durchzuführen, der auch die nicht in der Domäne enthaltenen Computer sowie andere
Geräte wie Drucker oder Router erfasst.

Der Netdocu-Rechner selber muss nicht unbedingt Mitglied der zu dokumentierenden Windows-Domäne
sein. Beim Start des Netzwerk-Scans kann der Administrator die gewünschte Domäne sowie einen
hierfür berechtigten Administrator-Account angeben.

Für den LANline-Test wurde Netdocu 2.1 auf einer Windows-XP-Workstation installiert, von der aus
die Test-Domäne per AD-Scan ausgelesen und zusätzlich ein IP-Scan des gesamten Testnetzes
durchgeführt wurde. Der XP-Rechner war dabei nicht Mitglied der Domäne. Bei Windows XP mit SP2 muss
die integrierte Windows-Firewall so konfiguriert werden, dass der Netdocu-Rechner die WMI- und
ADS-Informationen aus allen Rechnern auslesen darf, die verwaltet werden sollen. Neben XP läuft das
Tool auch unter Windows 2000 und 2003.

Die Netdocu-Software benötigt mindestens das Dotnet-Framework 1.1. Für das Auslesen der
Gruppenrichtlinien aus dem Active Directory ist zudem die Group Policy Management Console (GPMC)
1.02 erforderlich, die ebenfalls auf der CD enthalten ist. Die Richtlinien fügt das Tool beim
Auslesen der Informationen als Dokumente zur Domäne hinzu. Um auch Windows-NT4-Rechner mit Netdocu
verwalten zu können, liefert Itinionsoft zudem eine WMI-Installationskomponente für NT4 mit.

Der Administrator kann die von Netdocu erfassten Daten auch nach Visio exportieren. Hierfür ist
mindestens die Visio-Version 2002 erforderlich.

AD und IP-Scan

Nachdem die für die Installation von Netdocu 2.1 erforderlichen Komponenten auf dem XP-Rechner
aufgespielt worden waren, erfolgte das Setup des Dokumentations-Tools, das rasch vollendet war.
Netdocu 2.1 stellt dem Administrator zwei Scan-Funktionen zur Verfügung. Das Tool kann zum einen
die Domäneninformationen aus dem Active Directory auslesen. Hierzu zählen die Server, Workstations
und sonstigen Rechner sowie die im AD enthaltenen Benutzer, Gruppen und Richtlinien. Der IP-Scan
dagegen erkennt die im Netzwerk vorhandenen Geräte anhand ihrer IP-Adresse und liest die
Inventarinformationen per WMI und Registry aus. Für die Suche lassen sich mehrere IP-Adressbereiche
angeben.

Um einen Scan durchzuführen, erstellt der Administrator eine neue Scan-Datei und legt fest, ob
die Rechner per AD- oder IP-Scan erfasst werden sollen. Diese beiden Methoden lassen sich auch
gleichzeitig ausführen.

Im Test wurden beide Scans aktiviert und die erkannten Rechner gleich inventarisiert. Dabei
suchte Netdocu im ersten Schritt in der Domäne und im IP-Netzwerk nach den Geräten und bot
anschließend ein Auswahlfenster mit den erkannten Systemen an.

Der Administrator kann nun auswählen, für welche Rechner die Inventarisierung durchgeführt
werden soll. Die erfassten Informationen zeigt Netdocu anschließend in einer Baumstruktur
übersichtlich an. In der rechten Fensterhälfte stellt das Tool alle ermittelten Details zu den
links markierten Computern oder Domäneneinträgen dar. Zum Beispiel listet es zu einer Netzwerkkarte
deren aktuelle IP- und DNS-Konfiguration. Welche Schritte Netdocu während des Scan-Vorgangs im
einzelnen durchgeführt hat, lässt sich anhand eines detaillierten Protokolls nachvollziehen.

Das Tool kann auch einen Vorher-Nachher-Vergleich mit einem bereits früher gelaufenen Scan
durchführen. Dadurch lässt sich zum Beispiel ermitteln, auf welchen Rechnern Software neu
installiert oder entfernt wurde. Der Administrator hat zudem die Möglichkeit, zu allen Elementen
eigene Dokumente oder Web-Links hinzuzufügen. Frei definierbare Filter erleichtern die Suche nach
bestimmten Einträgen.

Die Netzwerkdokumentation lässt sich auch per Kommandozeile ausführen, wodurch sie per
Batch-Lauf automatisch zur gewünschten Zeit eine Aktualisierung erstellt. Die
Dokumentationsfunktionen sind individuell erweiterbar: Der Administrator kann eigene Skripte zum
Auslesen integrieren. Diese Ergebnisse lassen sich in die Dokumentation mit aufnehmen.

Die von Netdocu 2.1 erfassten Daten kann der Administrator entweder in das HTML-Format oder nach
Visio exportieren. Die HTML-Dokumentation stellt zum Beispiel die Benutzer und ihre
Gruppenzugehörigkeit oder eine Lizenzübersicht für jeden Rechner dar. Es ist auch möglich, die
Berichte nach bestimmten Kriterien zu filtern und sich zum Beispiel alle Rechner mit Word-Lizenzen
im Netzwerk anzeigen zu lassen.

Vor dem Export kann der Administrator angeben, ob die Netdocu-Workstation bestimmte
Leistungsparameter unterschreitet. Das Programm geht davon aus, dass der Rechner mit mindestens 500
MByte Arbeitsspeicher ausgerüstet ist, über mehr als 1 GByte freien Speicherplatz verfügt und die
CPU mindestens mit 1,5 GHz getaktet ist. Falls eines dieser Kriterien nicht erfüllt ist, kann der
Administrator eine entsprechende Option markieren, um Netdocu dies mitzuteilen.

In der aktuellen Version hat Itinionsoft unter anderem die Berichtsfunktionen erweitert. Das
Werkzeug erstellt nun Garantie-, Wartungs-, Inventur- und Lizenzreports sowie kaufmännische
Berichte.

Fazit

Unternehmen, die ein kostengünstiges Inventarisierungs- und Dokumentations-Tool für ihr
Windows-Netzwerk suchen, werden bei Itinionsoft fündig. Netdocu 2.1 lässt sich rasch auf einer
Workstation installieren, ist einfach zu bedienen und durch den günstigen Einstiegspreis von 140
Euro für Windows-Netze mit bis zu 20 verwalteten Computern ein echtes Schnäppchen.

Info: Itinionsoft Tel.: 08031/616160 Web: www.itinionsoft.de


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