Im Test: USB-Device-Server

USB-Geräte im Netzwerk

27. September 2012, 6:00 Uhr | Simon Schlede

Mit den USB-Device-Servern von Silex Techno-logy können Anwender externe USB-Geräte netzwerkfähig machen, die nicht über einen eigenen Ethernet-Anschluss verfügen. Über eine Software greift ein Computer dann auf das USB-Gerät zu. Für das Betriebssystem wirkt diese Peripherie anschließend so, als sei sie direkt an einen USB-Port angeschlossen.

Sowohl Home Offices und kleine Büros als auch private Haushalte verfügen immer öfter über eine interne Vernetzung. Wenn die Benutzer ihre Peripheriegeräte in diese Vernetzung integrieren, wollen sie dies mit wenig Aufwand bewerkstelligen. Mit den USB-Device-Servern von Silex Technology können Anwender mit verschiedenen Rechnern von jedem Punkt des Netzes auf ihre USB-Geräte zugreifen. Die Peripheriegeräte wie Drucker oder Festplatten sehen für den verbundenen Computer dann wie direkt angeschlossen aus. Über eine Software greift der Anwender auf den Server zu und kann verfügbare Geräte mit seinem Rechner verbinden. Ein Vorteil des Device-Servers ist, dass keine speziellen Netzwerktreiber nötig sind. Anwender benötigen lediglich die Treiber für die USB-Geräte. Der Nachteil: Im Gegensatz zu einer NAS-Festplatte oder einem Print-Server kann sich immer nur ein Rechner gleichzeitig mit dem gewünschten Gerät verbinden. Während dieser Zeit ist das betroffenen Gerät im Netzwerk für andere Anwender gesperrt. Unser Testgerät, das Modell SX-DS-4000U2, verfügt über zwei USB-2.0-Anschlüsse. Über USB-Hubs aufgeteilt können Anwender die Anzahl der Anschlüsse erweitern. Der Ethernet-Anschluss ermöglicht eine Übertragungsgeschwindigkeit bis zu 1 GBit/s. Zudem versorgt ein externes Netzteil den 9,9 cm × 6,7 cm × 3,3 cm großen Kasten mit Strom. Der Hersteller liefert dazu eine Schnellinstallationsanleitung und eine CD, auf der sich die Software SX Virtual Link und das Handbuch befinden. Im Test mussten ein HP-Multifunktionsdrucker (Drucker und Scanner) und eine externe Iomega-2-TByte-Festplatte als Partner herhalten. Sobald der Server ins Netzwerk integriert und beide Geräte angeschlossen waren, folgte die Installation der Software. Sie arbeitet mit Windows 7/Vista/XP und den Servern 2003/2008 (32 und 64 Bit) oder mit Mac OS X Version 10.3-10.7. Mit einem gut strukturieren Installations-Tool richtet der Anwender sowohl den Computer als auch den Server ein. Dazu legt er die gewünschte IP-Adresse fest und ermöglicht die Freigabe der an den Server angeschlossenen USB-Geräte. Für weniger erfahrene User kann das Tool den Server auch selbstständig einrichten. Die Installation ist dabei selbsterklärend und gut zu bedienen.

Der Server in Aktion

Beim Öffnen der Software fällt zunächst das Fenster in der Mitte auf, das angeschlossene Geräte anzeigt. Oberhalb des Fensters kann der Anwender einstellen, ob die Software verfügbare Server oder die verfügbaren Geräte einzeln anzeigen soll. In einem Unterpunkt stellt sie im ersten Fall dann die angeschlossenen USB-Geräte dar. Alternativ kann der Nutzer auch mit „Alt+S“ zwischen beiden Ansichten wechseln. Um das gewünschte Gerät mit dem Rechner zu verbinden, klickt der User auf die Option „Verbinden“. Diese stellt zwei zusammengesteckte Kabel dar und befindet sich unterhalb des Anzeigenfensters. Sobald die Verbindung steht, erkennt das Betriebssystem das Gerät. Dies funktionierte im Test zuverlässig und ohne Störungen. Netzwerk- und softwarebedingt dauert das Verbinden etwas länger als über USB. Die Software zeigt nun an, dass das USB-Gerät mit dem Rechner verbunden ist. Andere Systeme „sehen“ dies jetzt, indem die Software unter dem entsprechenden Gerät „in Verbindung mit…“ anzeigt. Damit Anwender wissen, mit welchem Computer das USB-Gerät gerade verbunden ist, nennt das Programm zudem dessen Namen. Um die Verbindung wieder zu trennen, klickt der User einfach auf „Verbindung trennen“. Dieser Button befindet sich rechts neben dem ersten und stellt zwei voneinander getrennte Kabel dar. Im Fall des Druckers ist der Anwender nun in der Lage, mit diesem wie gewohnt zu arbeiten. Drucken oder Scannen funktioniert dabei wie über einen lokalen Drucker. Auch bei Benutzung der Festplatte ließ sich kein Unterschied zur USB-Verbindung feststellen. Für das Betriebssystem ist die Platte lokal an einem USB-Anschluss angeschlossen. Ein verbundenes USB-Gerät kann nur der betroffene Rechner verwenden. Da das Testgerät über zwei Anschlüsse verfügt, ermöglicht es auch eine separate Verbindung von zwei Geräten. Diese lassen sich zudem durch USB-Hubs erweitern. Der Hersteller gibt dafür auf seiner Website maximal 15 mögliche Geräte an. Im Test funktionierte die Aufteilung problemlos. Über einen HUB aufgeteilt ließen sich vier USB-Geräte an den Device-Server anschließen und mit einem Computer verbinden.

Automatisches Verbinden und Trennen

Da der USB-Device-Server nur einen gleichzeitigen Zugriff ermöglicht, können Anwender über die Software sowohl das Verbinden als auch das Trennen automatisieren. Über „Auto Connect“ erlaubt das Tool eine automatische Verbindung mit einem Gerät. So verbindet sich der Rechner über eine Funktion selbstständig mit einem USB-Gerät, sobald es mit dem Server verbunden ist und die Software auf dem Rechner läuft. Mit einer weiteren Funktion speziell für Drucker verbindet die Software diesen und den Computer, wenn der User einen Druck beauftragt und trennt ihn nach einer vorher festgelegten Zeit wieder. Dazu klickt er im Fenster zunächst rechts auf das betroffene Gerät und wählt „Eigenschaften…“ aus. Im nun erscheinenden Fenster, das sich auch über „Alt+P“ öffnen lässt, wählt der Nutzer die Kategorie „Verbinden“ aus. Nachdem er „Auto Connect“ aktiviert hat, kann der Anwender zwischen beiden Funktionen wählen. In der Kategorie „Trennen“ ermöglicht das Tool die automatische Trennung des Geräts, wenn ein anderer Rechner eine Anforderung stellt. Ist das automatische Trennen nicht aktiviert, muss der verbundene Computer stets zunächst zustimmen, bevor sich ein neuer Rechner verbinden kann. Sobald dieser Modus aktiviert ist, trennt die Software das verbundene Gerät automatisch, wenn die zuvor festgelegte Zeit verstrichen ist. Diese lässt sich von zehn bis 180 Sekunden festsetzen. Ein Nachteil des automatischen Trennens ist, dass Daten verloren gehen können, wenn der Betreiber des verbundenen Computers die Anfrage nicht bemerkt. Die Software trennt nach verstrichener Zeit das Gerät auch während eines Zugriffs. Um eine Anforderung an ein verbundenes Gerät zu stellen, drückt der Anwender „Alt+R“ oder wählt mit einem Rechtsklick „Verwendung anfordern“ aus.

Fazit

Für etwa 120 Euro bekommen Anwender einen zuverlässigen Device-Server. Dieser eignet sich eher für kleinere Netzwerke, da trotz automatischer Zugriffsregelung nur ein Rechner gleichzeitig das gewünschte USB-Gerät benutzen kann. In Vernetzungen, in denen jedoch kein dauerhafter Zugriff von mehreren Computern nötig ist, spart der Server sowohl Kosten als auch Zeit. So muss man keine neuen Geräte anschaffen oder besondere Treiber installieren. Zwar benötigt jeder Rechner die Software für die Verbindung, aber auch wenn man Netzwerkgeräte benutzt, müssen Anwender meist auf dem jeweiligen Rechner für einen Zugriff die passenden Treiber installieren – beispielsweise bei Netzwerkdruckern. Der Autor auf LANline.de: Simon Schlede       Info: Silex TechnologyTel.: 02151/65009-0Web: www.silexeurope.com

Bild 2. Sobald die Festplatte über das Tool verbunden war, erkannte Windows sie wie eine Festplatte über USB.

Bild 1. Mit dem Device-Server SX-DS-4000U2 lassen sich zwei USB-Geräte über das Netzwerk mit einem Computer verbinden. Jedes Gerät ist jedoch nur von einem Rechner gleichzeitig nutzbar.
LANline.

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